Am Montag hat sich der polnische Außenminister Radosław Sikorski in London mit seinen Amtskollegen aus Großbritannien, der Ukraine, Deutschland, Frankreich und dem EU-Außenbeauftragten im Rahmen des Weimarer+-Formats getroffen. Der Schwerpunkt lag auf der Sicherheit in Europa. Im Anschluss an das Treffen hat sich Sikorski zu den wachsenden Spannungen mit Moskau nach der Entscheidung Polens, das russische Konsulat in Krakau zu schließen, geäußert. Polens Außenminister hat den Schritt mit neuen Erkenntnissen über einen Brandanschlag auf das Warschauer Einkaufszentrum Marywilska 44 begründet. Demnach seien russische Geheimdienste für den Vorfall verantwortlich. Dieser Schritt erfolgt inmitten von Ermittlungen zu russischen Sabotageakten in ganz Europa, berichteten Pressedienste.
„Russland muss sich entscheiden, ob es wirklich Frieden will und dem vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand zustimmt, oder ob es sich dabei nur um eine weitere Lüge handelt. Erst dann werden wir wissen, wer diesen Krieg wirklich beenden will“, sagte Sikorski. Auf die Behauptung des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow, Polens Vorgehen spiegele „eine absolut russophobe und unfreundliche Haltung“ wider, reagierte Polens Chefdiplomat mit den Worten: „Ein friedliches Russland schickt Agenten, um Brände zu legen, und wenn sogenannte Russophoben darauf reagieren, werden wir der Feindseligkeit beschuldigt. Das ist Heuchelei. Meine Entscheidung war eine Reaktion auf einen feindlichen Akt. Hört auf, Brände in Europa zu legen, und wir werden aufhören, eure Diplomaten auszuweisen“, betonte er.
Ausweisungen wegen Spionage
Die Beziehungen zwischen Warschau und Moskau haben sich seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Jahr 2022 drastisch verschlechtert. Es kommt immer häufiger zu Ausweisungen von Diplomaten und Anschuldigungen wegen Spionage.
Am Montagnachmittag hat das polnische Außenministerium den stellvertretenden Botschafter der Russischen Föderation, Andrej Ordasch, vorgeladen, um eine offizielle diplomatische Note zu übermitteln. Darin wurde die Genehmigung für das russische Konsulat in Krakau widerrufen. Der Schritt erfolgt inmitten eskalierender Spannungen wegen russischer Sabotage- und Geheimdienstoperationen in Europa.
IAR/Onet/ps