Demnach kam Trzaskowski auf 31,2 Prozent der Stimmen, Nawrocki auf 29,7 Prozent. Die Stichwahl ist für den 1. Juni angesetzt.
Auf dem dritten Platz landete laut Ipsos der Kandidat der Konfederacja, Sławomir Mentzen, mit 14,5 Prozent. Grzegorz Braun von der Konfederacja Korony Polskiej erhielt 6,3 Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag bei 66,8 Prozent der Wahlberechtigten – ein Wert, der in der ersten Runde nur selten erreicht wurde. Zum Vergleich: 2020 lag sie bei 64,5 Prozent, ähnlich hoch wie 1995 mit 64,7 Prozent. Höhere Beteiligungen gab es bislang nur in den zweiten Wahlgängen der Jahre 1995 und 2020.
Wo gewann Rafał Trzaskowki und wo Karol Nawrocki
Mentzen: „Unsere Wähler sind keine Säcke Kartoffeln“
Nach Veröffentlichung der Umfrageergebnisse sagte Sławomir Mentzen: „Unsere Wähler sind zum Glück keine Säcke Kartoffeln, die man von einem Ort zum anderen schiebt.“ Dennoch wolle er ihnen helfen, „in der zweiten Runde eine Entscheidung zu treffen.“
Auch andere ausgeschiedene Kandidaten äußerten sich zur möglichen Unterstützung für einen der verbliebenen Bewerber. Adrian Zandberg, Kandidat der linken Partei Razem (5,2 Prozent), erklärte: „Wähler sind kein Wanderpokal, den ein Politiker einem anderen übergeben kann.“ Die Menschen hätten eigene Überzeugungen und würden entsprechend abstimmen.
Szymon Hołownia (Polska 2050), der auf 4,9 Prozent kam, sprach sich deutlich für Trzaskowski aus: „Wir müssen in der zweiten Runde Rafał Trzaskowski eine Chance geben.“
Linke fordert klare Signale von Trzaskowski
Die Kandidatin der Neuen Linken, Magdalena Biejat, äußerte sich zurückhaltender. Auf die Frage, ob sie Trzaskowski unterstütze, sagte sie: „Ich treffe mich gerne mit ihm, um über die Anliegen der linken Wähler zu sprechen.“ In der Stichwahl sei es für Trzaskowski entscheidend, die Wählerschaft der Linken zu überzeugen: „Er muss zeigen, dass er sie ernst nimmt – und dass es sich lohnt, zur Wahl zu gehen.“
PAP/jc