Deutsche Redaktion

Trump telefoniert mit Putin – Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine angekündigt

20.05.2025 07:02
US-Präsident Donald Trump hat mehr als zwei Stunden mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Beide Seiten bezeichneten das Gespräch als konstruktiv und kündigten eine neue Phase diplomatischer Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges an.
Rozmowa Trumpa z Putinem
Rozmowa Trumpa z PutinemDREW ANGERER/Getty AFP/East News

„Russland und die Ukraine werden umgehend Verhandlungen aufnehmen, die auf einen Waffenstillstand und – noch wichtiger – auf ein Ende des Krieges abzielen“, erklärte Trump auf der Plattform Truth Social. Der US-Präsident sprach von einer „sehr guten“ Unterhaltung und betonte: „Ton und Geist des Gesprächs waren ausgezeichnet.“

Trump sagte weiter, dass die Bedingungen eines möglichen Abkommens direkt zwischen Kiew und Moskau ausgehandelt werden müssten. Russland wolle nach Kriegsende „groß angelegten Handel mit den Vereinigten Staaten treiben“. Das wirtschaftliche Potenzial Russlands sei „grenzenlos“, so Trump. Auch die Ukraine könne „ein großer Gewinner beim Wiederaufbau“ werden.

Putin erklärte laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, das Gespräch sei „informativ und nützlich“ gewesen. Russland sei bereit, mit der Ukraine ein Memorandum über künftige Friedensgespräche zu entwickeln. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Putin. Er sprach sich für einen Kompromiss aus, der beiden Seiten gerecht werde, und stellte einen Waffenstillstand nach einer Einigung in Aussicht. Zugleich betonte er, die „ursprünglichen Ursachen“ des Konflikts müssten beseitigt werden.

Trump erklärte, er habe nach dem Gespräch mit Putin auch mit mehreren internationalen Spitzenpolitikern gesprochen, darunter den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, Bundeskanzler Friedrich Merz und Finnlands Präsident Alexander Stubb.

Selenskyj bestätigte zwei Telefonate mit Trump – eines vor und eines nach dessen Gespräch mit Putin. In Kiew sagte er, man prüfe die Möglichkeit eines Treffens der Staats- und Regierungschefs der USA, Russlands, der Ukraine, der EU und Großbritanniens. Als mögliche Orte nannte er die Türkei, den Vatikan oder die Schweiz. Er betonte, die Ukraine müsse an allen Verhandlungen beteiligt sein: „Es darf kein Abkommen mit Russland ohne die Ukraine geben.“

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bezeichnete das Gespräch mit Trump als „gut“ und lobte dessen „unermüdlichen Einsatz“ für einen Waffenstillstand. „Wir werden Wolodymyr Selenskyj weiterhin bei der Erreichung eines dauerhaften Friedens unterstützen“, sagte sie.

Auch Bundeskanzler Merz sprach sich für eine enge transatlantische Abstimmung aus. Laut Regierungssprecher Stefan Kornelius werde Europa den Druck auf Russland durch zusätzliche Sanktionen erhöhen. „Alle Seiten haben ihre Bereitschaft bekräftigt, die Ukraine auf dem Weg zum Waffenstillstand eng zu begleiten“, sagte Kornelius.

Italiens Ministerpräsidentin Meloni teilte mit, alle Beteiligten begrüßten die Bereitschaft von Papst Leo XIV., mögliche Gespräche im Vatikan auszurichten. „Es wird daran gearbeitet, Verhandlungen so schnell wie möglich zu starten und die Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu schaffen“, erklärte Meloni.


PAP/jc

 

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