Deutsche Redaktion

Polen protestiert gegen Schändung des Gedenkortes in Miednoje – Note an Russland übermittelt

26.05.2025 10:31
„Dies ist kein normales Denkmal, sondern ein Friedhof, auf dem unsere ermordeten Offiziere ruhen“, betonte Sikorski im Gespräch mit dem Radiosender RMF FM. Die Zerstörung stelle einen klaren Verstoß gegen bilaterale Vereinbarungen zwischen Polen und Russland dar.
    .  .  2012 .
Польское военно кладбище в Медном. "Ямы смерти". Фото 2012 года.Фото: commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22734412

Nach der mutwilligen Beschädigung eines Denkmals auf dem polnischen Soldatenfriedhof in Miednoje hat Polen Russland eine diplomatische Protestnote übergeben. Außenminister Radosław Sikorski sprach von einem gefährlichen Versuch, die Geschichte im Sinne stalinistischer Narrative umzuschreiben.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass auf Anweisung der Staatsanwaltschaft des russischen Gebiets Twer eine Gedenkplatte entfernt wurde. Sie trug die Symbole des Virtuti-Militari-Ordens und des Kreuzes der Septemberkampagne 1939 – beides Auszeichnungen für die Opfer des Massakers von Katyn.

„Dies ist kein normales Denkmal, sondern ein Friedhof, auf dem unsere ermordeten Offiziere ruhen“, betonte Sikorski im Gespräch mit dem Radiosender RMF FM. Die Zerstörung stelle einen klaren Verstoß gegen bilaterale Vereinbarungen zwischen Polen und Russland dar.

Der polnische Soldatenfriedhof in Miednoje wurde im Jahr 2000 eingeweiht. Über 6.300 polnische Gefangene, darunter Polizisten, Soldaten und Justizbeamte, wurden dort beigesetzt. Sie waren 1939 in sowjetische Gefangenschaft geraten und später von der Geheimpolizei NKWD erschossen worden.

Sikorski äußerte sich auch zu möglichen russischen Reaktionen auf die kürzliche Schließung des russischen Konsulats in Krakau. Diese war erfolgt, nachdem die Ermittler eine Verbindung zwischen dem Großbrand des Einkaufszentrums Marywilska in Warschau und russischen Geheimdiensten für klar nachgewiesen erklärt hatten. „Wir wissen es noch nicht, vermutlich wird es eine proportionale Reaktion geben – auch wenn Russland nicht berechtigt ist, so zu handeln. Wir zünden schließlich keine Einkaufszentren in Russland an.“

IAR/adn

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