Deutsche Redaktion

„Die ganze Ukraine gehört zu Russland“. Putin kündigt mögliche Ausweitung der Invasion an

20.06.2025 19:30
Mit schockierenden Aussagen hat Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg für weltweite Empörung gesorgt. Der russische Präsident erklärte, Russen und Ukrainer seien „ein und dasselbe Volk“ – und „die gesamte Ukraine gehört zu Russland“. Auf die Frage nach den weiteren Zielen der russischen Invasion sagte er: „Wo ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, ist unser Land.“
Der russische Diktator Wladimir Putin hlt eine Rede whrend der Hauptplenarsitzung des 28. Internationalen Wirtschaftsforums von St. Petersburg (SPIEF) am 20. Juni 2025.
Der russische Diktator Wladimir Putin hält eine Rede während der Hauptplenarsitzung des 28. Internationalen Wirtschaftsforums von St. Petersburg (SPIEF) am 20. Juni 2025.EPA/ANATOLY MALTSEV

Wladimir Putin „schloss im Prinzip nicht aus“, dass russische Truppen die ukrainische Stadt Sumy besetzen könnten – sie liegt nur rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Zur Begründung erklärte er, dies könne Teil der Maßnahmen zur Schaffung einer „Pufferzone“ sein, die Russland vor ukrainischem Beschuss schützen solle. Eine weitere Eskalation des Konflikts schloss er nicht aus. Auf die Frage nach dem strategischen Ziel des Krieges gegen die Ukraine antwortete Putin mit einem russischen Sprichwort: „Wo ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, ist unser Land.“

Putin droht mit „katastrophaler Antwort“ – Russland fordert Anerkennung der Lage auf dem Schlachtfeld

Der russische Diktator erklärte auf dem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg, Moskau verlange „keine Kapitulation“ der Ukraine – lediglich die Anerkennung der „realen“ Situation an der Front. Zudem äußerte sich Putin zu Berichten russischer Medien über ein angeblich drohendes ukrainisches Szenario mit einer sogenannten „schmutzigen Bombe“. Zwar räumte er ein, dass Russland keine Beweise für solche Pläne habe, warnte jedoch vor schwerwiegenden Konsequenzen:

„Unsere Antwort wird sehr hart und höchstwahrscheinlich katastrophal sein – sowohl für das sogenannte neonazistische Regime als auch, leider, für die Ukraine selbst“, so Putin.

Putin warnt vor globaler Eskalation – Sorge um iranisches Atomprogramm

Auf die Frage, ob er befürchte, dass die Welt auf einen neuen Weltkrieg zusteuere, zeigte sich Wladimir Putin besorgt über das „wachsende Konfliktpotenzial“. Er äußerte auch Unbehagen über die Entwicklungen rund um nukleare Anlagen im Iran, an deren Bau russische Spezialisten beteiligt seien. Als möglichen Konfliktherd nannte Putin den russischen Krieg gegen die Ukraine sowie den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran.

Russland kein Vermittler, aber im Kontakt mit „israelischen und iranischen Freunden“

Wladimir Putin stellte klar, dass Russland im aktuellen Nahostkonflikt keine Vermittlerrolle übernehmen wolle. Gleichzeitig betonte er, Moskau sei „mit Israel und unseren iranischen Freunden“ im Gespräch und unterbereite beiden Seiten verschiedene Vorschläge.

„Wir verteidigen Irans Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomenergie (...). Wir haben den Reaktor in Buschehr gebaut (...), und trotz der Komplexität der Lage und der offensichtlichen Gefahren setzen wir diese Arbeit fort. Unser Personal wird nicht evakuiert“, erklärte der russische Diktator. 

Auf die Frage, ob der Krieg gegen die Ukraine der russischen Wirtschaft schade, antwortete Wladimir Putin, die Gerüchte über ihren Niedergang seien „stark übertrieben“. Russlands BIP habe im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent erreicht. Für 2025 rechne Putin mit einer Inflationsrate von etwa 7 Prozent. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters liegt die Inflation derzeit zwar bei 9,5 Prozent, sinkt jedoch seit April allmählich.

RMF24/ps

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