Deutsche Redaktion

US-Waffenstopp an die Ukraine: NATO zeigt Verständnis

03.07.2025 09:20
NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat Verständnis für die Entscheidung der USA gezeigt, bestimmte Waffenlieferungen an die Ukraine vorübergehend zu stoppen. In einem Interview mit dem Sender Fox News sagte Rutte: „Ich verstehe, dass die Vereinigten Staaten ihre eigenen Bestände schützen müssen.“ Gleichzeitig betonte er, dass Kiew kurzfristig nicht auf umfassende Unterstützung verzichten könne.
USA wstrzymują dostawy pocisków. Ukraina: nie wiedzieliśmy
USA wstrzymują dostawy pocisków. Ukraina: nie wiedzieliśmyShutterstock

„Wir warten darauf, dass die europäischen Länder in diesem Jahr Milliarden an die Ukraine bereitstellen. Doch in diesem laufenden Prozess der Verlagerung der finanziellen Verteidigungslast von den USA nach Europa können wir auf die praktische amerikanische Unterstützung nicht verzichten. Es liegt auch im Interesse der USA, dass die Ukraine diesen Krieg nicht verliert“, so Rutte.

Nach Informationen des US-Senders PBS haben die USA unter anderem die Lieferungen von PAC-3-Raketen für das Patriot-Luftverteidigungssystem, 155-Millimeter-Artilleriegeschossen, GMLRS-Raketen für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS sowie AIM-7-Raketen für die NASAMS-Systeme und F-16-Kampfflugzeuge gestoppt. Auch Hellfire-Raketen und Stinger-Boden-Luft-Raketen sind betroffen.

Die Entscheidung, die Lieferungen auszusetzen, soll laut PBS vom stellvertretenden US-Verteidigungsminister Elbridge Colby getroffen worden sein, der für seine kritische Haltung gegenüber der Ukraine-Hilfe bekannt ist. Colby dementierte die Berichte nicht. In einer Stellungnahme erklärte er, das Pentagon liefere dem Präsidenten weiterhin „tragfähige Optionen, um die militärische Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen – im Einklang mit dem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden.“

Die Details der gestoppten Lieferungen werden derzeit auf Arbeitsebene zwischen der Ukraine und den USA verhandelt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer Videoansprache am Abend: „Die ukrainischen Verteidigungs- und Außenminister haben Berichte zu den Fragen im Zusammenhang mit den Vereinigten Staaten vorgelegt. Auf Arbeitsebene klären die Ukraine und die USA derzeit alle Details zu den Verteidigungslieferungen, einschließlich der Luftverteidigungselemente. So oder so müssen wir den Schutz unserer Bevölkerung gewährleisten.“

Die US-Regierung begründete die Entscheidung mit der Priorität nationaler Sicherheitsinteressen. Die Waffen würden zunächst für den Eigenbedarf der USA reserviert.

PAP/jc

Expertenkommentar: Ukrainische Patriots ohne amerikanische Raketen?

02.07.2025 17:00
Am 2. Juli hat das ukrainische Außenministerium den amtierenden Geschäftsträger der US-Botschaft in Kiew, John Ginkel, zu einem dringenden Gespräch einbestellt. Anlass war die Ankündigung aus Washington, dass das Pentagon die Munitionslieferungen an die Ukraine einschränken will, um eigene Bestände zu sichern. Die stellvertretende ukrainische Außenministerin Mariana Beca wies den US-Diplomaten höflich, aber bestimmt darauf hin, dass Verzögerungen bei der Unterstützung nicht zu einer Deeskalation führen würden, sondern Russland vielmehr zu weiteren aggressiven Schritten ermutigen könnten.