Deutsche Redaktion

Neue Linke verurteilt Israels Regierung für Vorgehen im Gazastreifen

30.07.2025 11:47
Der Vorsitzende der polnischen Neuen Linken, Włodzimierz Czarzasty, hat die israelische Regierung scharf für ihr Vorgehen im Gazastreifen kritisiert. In einer am Dienstag auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft sagte Czarzasty: „Ich verurteile die Regierung Israels für das, was sie im Gazastreifen tut. Im 21. Jahrhundert werden Menschen ermordet und ausgehungert, die an nichts schuld sind.“
Palestyńczycy w kolejce po jedzenie w Strefie Gazy
Palestyńczycy w kolejce po jedzenie w Strefie GazyIMAGO/Mohammed Skaik/News Images/Imago Stock and People/East New

Er warnte vor einer wachsenden humanitären Katastrophe und sprach von akutem Hunger unter der Bevölkerung. „20 Prozent der Menschen dort sind vom Hungertod bedroht“, sagte der Vizepräsident des Parlaments.

Czarzasty warf der internationalen Öffentlichkeit mangelndes Interesse vor: „Wir reden nicht darüber, weil der Gazastreifen weit weg ist. Wenn in der Ukraine Krieg herrscht, sprechen wir jeden Tag darüber.“ Die räumliche Entfernung dürfe aber kein Grund für Gleichgültigkeit sein. „Stellt euch vor, der Gazastreifen wäre nur 100 oder 20 Kilometer entfernt. Seht die Toten, seht die Kinder, die bald sterben werden“, appellierte er.

Er betonte, seine Kritik richte sich gegen die israelische Regierung, nicht gegen das jüdische Volk. „Ich wundere mich über die Regierung Israels, die – obwohl sie weiß, was den Juden im Zweiten Weltkrieg widerfahren ist – jetzt selbst so handelt.“

Czarzasty forderte, die humanitäre Hilfe nicht länger zu blockieren: „Die Verweigerung von Hilfe bedeutet letztlich, den Menschen das Essen zu entziehen. Das ist das Töten eines Volkes.“

Er rief Politiker weltweit auf, Stellung zu beziehen. „Man muss den Mut haben, die Dinge beim Namen zu nennen – egal ob man Parlamentspräsident, Premier oder Minister ist.“

Der Krieg im Gazastreifen dauert seit dem 7. Oktober 2023 an. Damals hatte die Terrororganisation Hamas einen Angriff auf Israel verübt, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und 251 verschleppt wurden. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luft- und Bodenangriffen.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen sind seitdem mindestens 60.000 Palästinenser getötet worden, die Mehrheit davon Zivilisten. Laut einem neuen Bericht der internationalen Initiative IPC (Integrated Food Security Phase Classification) droht der Region eine schwere Hungersnot. Die Organisation spricht vom „schlimmsten Szenario – Hunger“.

Die IPC fordert ein sofortiges Ende der Kämpfe und ungehinderte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung.

PAP/jc