Besonders stark sei der Saisonbeginn in den Regionen Masuren, Lubuskie und Podlachien. „Das ist einer der frühesten und ergiebigsten Starts, die ich je erlebt habe“, sagte Professor Artur Gryszkin laut einer Mitteilung der Warschauer Universität. Grund könnte sein, dass die Pilzgeflechte nach dem schwachen Vorjahr Zeit zur Regeneration hatten.
Neben klassischen Speisepilzen entdecken Sammler auch zunehmend sogenannte Holzbewohner, etwa den auffällig zitronengelben Schwefelporling, der eine weiche Struktur besitzt.
Die Experten mahnen jedoch zur Vorsicht: Nicht jeder Wald sei zum Sammeln geeignet. Stadtparks oder Straßenränder sollten gemieden werden, da sich dort Schwermetalle oder andere Schadstoffe anreichern könnten. Sicherer sei das Sammeln tief im Wald – fernab von Straßen, Gebäuden oder Hundewiesen.
Ideale Bedingungen bieten feuchte Laub-, Misch- oder Kiefernwälder mit gut entwickeltem Bodenbewuchs. Doch auch dort gilt: Nur sammeln, was man sicher kennt. „Wenn man sich nicht ganz sicher ist, sollte man einen Feldatlas zurate ziehen oder einen erfahrenen Pilzsammler befragen“, so Gryszkin.
Im aktuellen Stadium der Saison sei die Verwechslungsgefahr geringer. Dennoch raten die Wissenschaftler, sich auf Röhrlinge zu konzentrieren – also Pilze mit schwammartiger Unterseite. Diese seien deutlich seltener giftig. Selbst bei einer Verwechslung, etwa mit dem ungenießbaren Satansröhrling, drohe im schlimmsten Fall eine Lebensmittelvergiftung, aber keine Lebensgefahr.
Zum Schluss erinnern die Forscher auch an die richtige Sammeltechnik: Pilze sollten möglichst vorsichtig herausgedreht werden, um den gesamten Stiel beurteilen zu können. Die entstandene Öffnung im Waldboden sollte anschließend mit Laub bedeckt werden, um das Pilzgeflecht vor dem Austrocknen zu schützen.
PAP/jc