Deutsche Redaktion

Potentielles Putin-Selenskyj-Treffen: "Putin will ausweichen"

20.08.2025 11:11
Konkrete Vorbereitungen auf ein solches Treffen sind in Moskau nicht erkennbar. Stattdessen sorgen Putins Ortsvorschläge für Irritationen, betonen ukrainische Politiker und unabhängige russische Beobachter.
Rozmowy z Ukrainą jeszcze w tym tygodniu - informuje Kreml
Rozmowy z Ukrainą jeszcze w tym tygodniu - informuje Kreml/Shutterstock

Ukrainische Politiker und unabhängige russische Beobachter zweifeln an Wladimir Putins Bereitschaft zu einem direkten Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Der russische Präsident versuche, einer solchen Begegnung auszuweichen, lautet die übereinstimmende Einschätzung.

Nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump hatte der Kreml zwar eine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Treffen signalisiert. Konkrete Vorbereitungen sind in Moskau jedoch nicht erkennbar. Stattdessen sorgen Putins Ortsvorschläge für Irritationen.

"Auch Putin selbst kann formal nicht nach Budapest reisen"

"Putin schlug erst Moskau vor, dann Budapest", sagte der russische Schriftsteller Stanislaw Bjelkowski dem Exilsender Doschd. Beide Orte seien für Selenskyj inakzeptabel. Budapest sei "nicht besser als Moskau", da Ungarns Regierungschef Viktor Orbán enge Beziehungen zu Putin pflege und Ungarn der Ukraine feindlich gegenüberstehe.

Paradoxerweise könne Putin formal selbst nicht nach Budapest reisen, erklärte Bjelkowski. Trotz der russlandfreundlichen Politik Orbáns habe Ungarn alle EU-Sanktionen mitgetragen und stehe damit auf Moskaus Liste "unfreundlicher Länder".

Versuch, Verantwortung auf die Ukraine zu schieben

Die offensichtlich unrealistischen Vorschläge deuten Beobachter als Hinweis, dass Putin kein ernsthaftes Interesse an bilateralen Gesprächen mit Selenskyj hat. Stattdessen versuche er, Zeit zu gewinnen und die Verantwortung für ein mögliches Scheitern auf die Ukraine zu schieben.

Ukrainische und unabhängige russische Kommentatoren fordern daher einen Dreiergipfel mit Beteiligung der USA. "Das Treffen in Washington war notwendig, aber die Konsequenz sollte ein trilateraler Gipfel Ukraine-Russland-USA sein", heißt es aus Kiew. Nur so würden Putins wahre Absichten sichtbar.

IAR/adn

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