Deutsche Redaktion

Streit um Finanzierung von Starlink für Ukraine – Präsident legt Veto ein

26.08.2025 09:20
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat die Unterstützung für die Ukraine verteidigt. „Indem wir der Ukraine helfen, halten wir Putins Armee von unseren Grenzen fern – was auch im finanziellen Interesse des polnischen Steuerzahlers liegt“, schrieb er am Dienstag auf der Plattform X. Außenpolitik sei „schwieriger als das Einmaleins“, fügte er hinzu.
Szef MSZ Radosław Sikorski
Szef MSZ Radosław SikorskiSERGEI GAPON/AFP/East News

Sikorski reagierte damit auf Äußerungen des Vorsitzenden der rechtskonservativen Partei Konfederacja (Konföderation) Sławomir Mentzen. Dieser hatte erklärt, Polen solle nicht für den Internetdienst Starlink in der Ukraine zahlen. „Das Geld der polnischen Steuerzahler sollte für die Bedürfnisse der Polen ausgegeben werden“, betonte er.

Hintergrund ist das Veto von Präsident Karol Nawrocki gegen eine Gesetzesnovelle zur Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Die Novelle hätte unter anderem die Finanzierung des Satelliteninternets für die Ukraine über Ende September hinaus gesichert. Digitalisierungsminister Krzysztof Gawkowski warf dem Präsidenten vor, mit seiner Entscheidung „de facto das Internet in der Ukraine abgeschaltet“ zu haben – auch für Schulen und Krankenhäuser.

Der Leiter der Präsidentenkanzlei, Zbigniew Bogucki, wies die Kritik zurück. Das Veto bedeute nicht, dass den Ukrainern Starlink abgeschaltet werde. Das Parlament müsse den Gesetzentwurf im September erneut beraten, sagte er.

Die Novelle sah zudem vor, den vorübergehenden Schutz für ukrainische Flüchtlinge bis März 2026 zu verlängern und die Auszahlung des Kindergelds „800 plus“ zu präzisieren. Präsident Nawrocki begründete sein Veto mit der veränderten Lage mehr als drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs. Das Gesetz sei nicht angepasst worden, sagte er.


PAP/jc

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