Deutsche Redaktion

Tusk: Polen schickt keine Soldaten in die Ukraine

04.09.2025 22:18
Polen wird keine eigenen Truppen in die Ukraine entsenden. Das betonte Ministerpräsident Donald Tusk nach Beratungen der sogenannten „Koalition der Willigen“ in Paris. 
Donald Tusk
Donald TuskPAP/Piotr Nowak

„Polen wird keine Soldaten im Rahmen von Sicherheitsgarantien für die Ukraine einsetzen“, sagte Tusk am Donnerstagabend auf dem Rückflug aus der französischen Hauptstadt. Er ergänzte, dass seine Haltung von den Partnern akzeptiert worden sei. Für Polen sei die logistische Unterstützung der Ukraine „eine Aufgabe von außergewöhnlicher Bedeutung“.

An den Beratungen in Paris nahmen mehr als 30 Staaten teil, darunter auch Länder außerhalb Europas. Initiator war Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der sich gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an die Presse wandte. Macron erklärte, 26 Staaten hätten sich verpflichtet, sich im Falle eines Waffenstillstands oder Friedens an einer Friedensmission zu beteiligen. Auch US-Präsident Donald Trump war per Videoschalte zugeschaltet.

Tusk warf Russland vor, bewusst auf Zeit zu spielen. „Putin spielt auf Verzögerung – im besten Fall. Es gibt derzeit keine realistische Hoffnung auf ein baldiges Treffen zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine“, sagte er. Nach seinen Worten sei Trump bislang eher bereit, Moskau mehr Zeit zu lassen.

Die Gespräche mit Trump seien „sehr anspruchsvoll“ gewesen, berichtete Tusk. Beide Seiten – Europa und die USA – wollten jedoch „um jeden Preis die Einheit des Westens gegenüber den Bedrohungen aus dem Osten stärken“. Gleichzeitig habe niemand auf europäischer Seite Illusionen über die Absichten Putins. „Es braucht noch etwas Zeit, um ein gemeinsames Projekt von Stärke und Druck auf Russland zu entwickeln“, so Tusk.

Zu dem Besuch des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki in Washington erklärte Tusk, er nehme die Zusagen Trumps zum Verbleib von US-Truppen in Polen ernst. Er betonte zugleich, die Gespräche dazu hätten bereits zuvor stattgefunden. Eine Einladung Polens zu einem G20-Treffen bedeute nicht, dass das Land Mitglied der Gruppe sei.


PAP/jc

 

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