Deutsche Redaktion

Opposition wirft Tusk Untätigkeit bei Mercosur-Abkommen vor

08.09.2025 12:14
Polens nationalkonservative Oppositionspartei PiS hat Ministerpräsident Donald Tusk vorgeworfen, nicht genug gegen das Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Mercosur-Bündnis unternommen zu haben. PiS-Politiker forderten die Regierung am Montag auf, einen konkreten Fahrplan ihrer Gespräche auf europäischer Ebene vorzulegen.
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Die EU-Kommission hatte am 3. September das Abkommen mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay angenommen. Polen und Frankreich hatten sich dagegen ausgesprochen, weil sie einen Import von Lebensmitteln mit niedrigeren Standards als in der EU befürchten.

Nach Ansicht der PiS habe die Regierung während der polnischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2025 die Chance verpasst, eine Sperrminorität zu organisieren. „Das war der Moment, die Kommission zum Rückzug oder zu einem schnelleren Antrag auf Ratifizierung zu zwingen, um ihn blockieren zu können“, sagte der Europaabgeordnete Piotr Müller. Sein Parteikollege Waldemar Buda warf Tusk vor, „die Bauern verkauft“ zu haben.

Tusk hatte nach der Entscheidung der Kommission eingeräumt, dass Polen derzeit keine Partner zum Blockieren der Vereinbarung habe. Er betonte jedoch, dass die EU Schutzmechanismen einführen müsse, sollte das Abkommen negative Folgen haben. So könne etwa der Import von südamerikanischem Rindfleisch durch Zölle begrenzt oder zeitweise gestoppt werden. Bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vereinbarten beide Seiten eine enge Zusammenarbeit in dieser Frage.


PAP/jc

 

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