Deutsche Redaktion

Sirenenalarm in Chełm und Świdnik – Bürgermeister rechtfertigt Vorgehen

15.09.2025 06:34
Nach dem überraschenden Heulen von Alarmsirenen am Samstag in den ostpolnischen Städten Chełm und Świdnik haben viele Einwohner verunsichert reagiert. Manche hielten den Alarm für einen Test, andere wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Nun hat der Bürgermeister von Chełm, Jakub Banaszek, die Maßnahme verteidigt und betont, er habe auf Anweisung der Zentralverwaltung gehandelt.
Syreny alarmowe
Syreny alarmoweMateusz Kotowicz/REPORTER/EAST NEWS

„Wegen der Aktivierung der Sirenen sind auf mich und den Bürgermeister von Świdnik, Marcin Dmowski, viele Anfeindungen und Kritik niedergegangen, obwohl wir nur eine Anweisung der staatlichen Verwaltung ausgeführt haben“, erklärte Banaszek am Sonntag in einer Stellungnahme. „Ich erinnere nur daran, dass wir unseres Amtes enthoben werden können, wenn wir Anordnungen nicht befolgen.“

Am Samstagnachmittag hatte das Regierungszentrum für Sicherheit (RCB) eine Warnung an Teile der Woiwodschaft Lublin verschickt. Darin hieß es: „Gefahr eines Luftangriffs. Seien Sie besonders vorsichtig. Befolgen Sie die Anweisungen der Dienste.“ Fast zeitgleich wurden die Sirenen in Chełm und Świdnik ausgelöst. Zuvor war der Flughafen im nahen Lublin geschlossen worden. Rund eine Stunde später wurde die Warnung wieder aufgehoben.

Nach Angaben des Bürgermeisters läuft das Verfahren automatisiert ab. „In dem Moment, als die Information einging, wurde das Signal eingeschaltet und die Bewohner erhielten die RCB-Warnung über eine mögliche Luftgefahr“, so Banaszek. Erst im Nachgang werde der Stadtpräsident offiziell informiert. Eine Entwarnung könne ebenfalls nur nach einem Signal des Woiwodschaftlichen Krisenzentrums erfolgen.


Das plötzliche Aufheulen der Sirenen hat die Diskussion über den Katastrophenschutz in Polen neu entfacht. Banaszek sprach sich für ein besseres Training der Bevölkerung aus: „Es ist meiner Meinung nach notwendig, sofort allgemeine Schulungen für die Zivilbevölkerung einzuführen.“

Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass wegen der Gefahr von Drohnenangriffen in den ukrainischen Grenzregionen der Einsatz von Militärflugzeugen im polnischen Luftraum begonnen habe.


PAP/jc

 

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