Deutsche Redaktion

Streit um EU-Klimaziel: Polen fordert mehr Spielraum

04.11.2025 10:42
Warschau setzt sich vor allem für eine Revisionsklausel ein, die eine Überprüfung des Klimaziels alle zwei Jahre ermöglichen soll – insbesondere, wenn Energiepreise hoch bleiben oder die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie leidet. Auf Vorschlag Polens soll zudem der Verteidigungssektor vom Emissionshandel ausgenommen werden.
Nowe cele klimatyczne. Polska forsuje ich złagodzenie
Nowe cele klimatyczne. Polska forsuje ich złagodzenieFoto: IMAGO/S. Ziese/Imago Stock and People/East News

Die Umweltminister der EU-Staaten beraten heute in Brüssel über ein neues Klimaziel für 2040. Geplant ist eine Senkung der CO₂-Emissionen um 90 Prozent gegenüber 1990. Polen drängt auf eine Abschwächung der Vorgabe.

Nach Informationen aus Brüssel wurden mehrere polnische Forderungen in den jüngsten Kompromissvorschlag der dänischen EU-Ratspräsidentschaft aufgenommen. Ministerpräsident Donald Tusk betonte zuletzt, Polen werde dem Ziel in der derzeitigen Form nicht zustimmen und wolle Änderungen, „die es weniger schmerzhaft und sicherer machen“.

Warschau setzt sich vor allem für eine Revisionsklausel ein, die eine Überprüfung des Klimaziels alle zwei Jahre ermöglichen soll – insbesondere, wenn Energiepreise hoch bleiben oder die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie leidet. Auf Vorschlag Polens soll zudem der Verteidigungssektor vom Emissionshandel ausgenommen werden.

Offen bleibt, ob Investitionen in klimafreundliche Projekte außerhalb der EU – sogenannte CO₂-Kredite – bei der Zielerreichung berücksichtigt werden. Polen plädiert dafür, einen möglichst hohen Anteil solcher Gutschriften anzuerkennen, was das Reduktionsziel faktisch abschwächen würde.

IAR/adn

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