Deutsche Redaktion

Kallas: Auch der Süden ist gefährdet

01.12.2025 13:16
Auch südeuropäische Länder wie Spanien und Portugal sind nach Einschätzung der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas gefährdet, Ziel russischer Drohnenangriffe zu werden. In einem Interview mit der spanischen Zeitung „El País“ warnte Kallas, die Bedrohung betreffe nicht mehr nur die östliche EU-Flanke.
Kaja Kallas
Kaja KallasTHOMAS TRAASDAHL/AFP/East News

Die Europäische Drohneninitiative, die ursprünglich für die Staaten im Osten der EU konzipiert worden sei, umfasse inzwischen ganz Europa, sagte Kallas. Russische Drohnen könnten zudem auch vom Meer aus gestartet werden und damit Länder wie Spanien oder Portugal erreichen.

Nach Einschätzung der estnischen Politikerin hat die Ausweitung hybrider Angriffe durch Russland das Ziel, die Reaktion der EU zu testen und die Gesellschaften einzuschüchtern, um so letztlich die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen.


Kallas kritisierte aktuelle Vorschläge zur Beendigung des Krieges und betonte, diese enthielten „keine einzige Verpflichtung, die Russland auferlegt würde“. Positiv bewertete sie dagegen die Bemühungen des US-Präsidenten Donald Trump, der ihrer Ansicht nach „aufrichtig Frieden will“ – ebenso wie die Ukraine. Russland hingegen tue nur so, als führe es ernsthafte Friedensverhandlungen.


PAP/jc