Deutsche Redaktion

Washington gegen Nutzung russischer Vermögen für Ukraine-Kredit

09.12.2025 06:41
Die US-Regierung hat mehrere EU-Länder offenbar dazu gedrängt, ihre Unterstützung für Pläne zur Finanzierung der künftigen Ukraine-Hilfe zurückzuhalten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf europäische Diplomaten.
European Commission head Ursula von der Leyen.
European Commission head Ursula von der Leyen.Photo: EPA/OLIVIER MATTHYS

Hintergrund ist ein Vorhaben der EU, russisches Staatsvermögen für die Finanzierung der Ukraine-Hilfe bis 2027 zu sichern. Das sieht ein Vorschlag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor. In der EU liegen derzeit etwa 210 Milliarden Euro solcher Gelder.

Washington warnt laut dem Bericht, dass diese Vermögenswerte in künftigen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland eine wichtige Rolle spielen könnten. Ihre Neuverwendung könnte den Konflikt verlängern oder eine spätere Friedenslösung erschweren. Die USA erwägen demnach selbst, die eingefrorenen Gelder in ein eigenes Konzept für mögliche Verhandlungen einzubeziehen.

Die Diskussion fällt in eine Phase, in der der Ukraine ab Anfang kommenden Jahres ein Finanzierungsengpass drohen könnte. Zugleich wächst der Druck aus Washington auf Kiew, über Optionen für ein mögliches Friedensabkommen nachzudenken.

Innerhalb der EU gelten die eingefrorenen russischen Vermögenswerte als eines der zentralen Streitpunkte. Insbesondere Belgien, das den größten Teil der eingefrorenen Reserven verwaltet, befürchtet erhebliche rechtliche Risiken und hat bereits signalisiert, dass es die Nutzung der Gelder nicht unterstützen würde.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Anfang Dezember zwei mögliche Finanzierungswege für die Jahre 2026 und 2027 vorgestellt, darunter ein sogenannter Reparationskredit, der auf russisches Vermögen zurückgreifen würde. Ein Beschluss der Mitgliedstaaten steht noch aus.


PAP/Bloomberg/jc

 

Regierungschef: Ukraine-Friedensabkommen darf Europas Sicherheit nicht schwächen

24.11.2025 16:30
„Es gibt einen vollständigen europäischen Konsens, dass diese Vorschläge sorgfältig geprüft werden müssen. Einige Punkte sind nicht akzeptabel. Vor allem darf kein Abkommen Polen, Europa oder unsere gemeinsame Sicherheit schwächen“, sagte Tusk vor Journalisten

„Weder US- noch EU-Plan werden Frieden bringen"

25.11.2025 13:31
Ist sowohl der amerikanische Friedensvorschlag als auch der europäische Gegenvorschlag zum Scheitern verurteilt? Wie bereitet sich Estland auf einen möglichen russischen Angriff vor – und wie lange könnte das kleine Land ohne NATO-Hilfe überleben? Außerdem: Wie Elon Musks neue X-Funktion zur Standortanzeige polnische Trolle aber auch Patrioten entlarvt. Mehr dazu in der Presseschau.

"Russland kann kein Brot backen." Warum Trumps Dealmaker an Moskau scheitern

28.11.2025 12:44
Will Donald Trump wirklich Frieden in der Ukraine – oder provoziert er Moskau gezielt, damit der Krieg andauert? Und warum scheitern amerikanische Geschäftsleute, die im Nahen Osten mit ihrer Verhandlungstaktik Erfolge feierten, an Russland? Der Militärexperte Maciej Korowaj sieht Trump als kühlen Strategen, der die Russen „ausrupft", während der Politikwissenschaftler Witold Sokała erklärt, warum sich die Kreml-Eliten, anders als die Politiker in Nahost, nicht mit Geschäften ködern lassen. Mehr dazu in der Presseschau.