Deutsche Redaktion

"Russland intensiviert Propagandakampagne gegen Lettland"

21.11.2025 12:08
Analysten des Institute for the Study of War (ISW) warnen, dass Russland erneut auf altbekannte Muster der Informationsmanipulation zurückgreift. Diesmal im Visier: Lettland. Außerdem: Der internationale Wettbewerb für polnische Pflegekräfte in Deutschland nimmt rasant zu. Und: Polen trifft in den WM-Playoffs auf Albanien. Mehr dazu in der Presseschau.
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DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Russland intensiviert Propagandakampagne gegen Lettland

Analysten des Institute for the Study of War (ISW) warnen, dass Russland erneut auf altbekannte Muster der Informationsmanipulation zurückgreift, schreibt in der neuen Ausgabe die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Diesmal stehe Lettland im Fokus – mit Narrativen, die stark an jene erinnern, die früheren Angriffen auf die Ukraine, Georgien und Moldawien vorausgingen.

Moskau nutze wieder die bekannten rhetorischen Verschleierungen: Aggression werde als Schutz vor Verfolgung präsentiert, Expansion als humanitäres Handeln, Einmischung als moralische Pflicht. Das Verfahren sei nicht neu, betreffe aber stets neue Zielstaaten, lesen wir in dem Blatt. Laut ISW verfolge der Kreml dabei eine konsistente Strategie. Die Argumente, die einst militärische Interventionen vorbereiteten, richten sich nun gegen die baltischen Staaten, insbesondere gegen Lettland. Ziel könne eine weitere Konfrontation sein – diesmal mit der NATO.

Zentrales Element sei erneut der vage Begriff des „Russkij Mir“. Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin erklärte, Russland müsse „Landsleute“ im Baltikum schützen. Leonid Sluzki nannte die russischsprachige Bevölkerung in Lettland Teil dieses „Russkij Mir“. Laut ISW ist die bewusste Unschärfe genau der Spielraum, den Moskau für politische und militärische Manöver nutzt. „Russkij Mir“ könne genau das bedeuten, was die Propaganda Moskaus momentan für nützlich halte, schreibt Dziennik/Gazeta Prawna.

Diese Argumentation sei bereits zur Rechtfertigung der Interventionen in Moldawien, Georgien und der Ukraine eingesetzt worden – nun richte sie sich gegen NATO-Staaten. Gleichzeitig häuften sich Spannungen an der lettisch-russischen Grenze: Nicht gekennzeichnete russische Soldaten seien gesichtet worden, woraufhin Estland die Grenzübergänge geschlossen habe. Außerdem hätten russische Flugzeuge den lettischen Luftraum verletzt. Das ISW spricht von einer „Phase Null“ – dem Testen westlicher Reaktionen.

Propaganda sei nur der Auftakt, warnen die Experten. Die Vergangenheit zeige, dass frühzeitige Warnsignale nicht ignoriert werden dürfen. Sonst greift Russland an, schreibt Dziennik/Gazeta Prawna.

SUPER EXPRESS: Indische Konkurrenz für polnische Pflegekräfte

Der deutsche Pflegesektor steht vor einem deutlichen Wandel. Zwar stellen polnische Fachkräfte mit rund 24.000 Beschäftigten weiterhin die größte Gruppe, doch der internationale Wettbewerb nimmt rasant zu. Einer der kommenden Spitzenreiter könnte Indien werden, informiert die Tageszeitung Super Express.


„Unser Gesundheitssystem ist ohne ausländische Fachkräfte nicht funktionsfähig“, betont Matthias Mauch, Geschäftsführer von Tern Deutschland, das Pflegepersonal aus 14 Ländern rekrutiert. Besonders Indien gewinne enorm an Bedeutung. „Ein Löwe, der gerade erwacht“, beschreibt er das Land.
Auch Thomas Awiszus von Hanseatic Connect erwartet, dass Indien eine führende Rolle übernehmen wird; Indonesien sei ebenfalls im Aufschwung. In beiden Ländern werde sich in den kommenden Jahren am meisten bewegen. Derzeit arbeiten bereits über 16.000 indische Pflegekräfte in Deutschland – die Tendenz ist steigend, lesen wir.

Für polnische Pflegekräfte bedeutet dies wachsenden Wettbewerb. Experten raten, sich durch Sprachkenntnisse, Weiterbildungen und feste Bindungen zu Arbeitgebern zu positionieren. Der Arbeitsmarkt werde internationaler – Anpassung sei entscheidend, urteilt Super Express.

PRZEGLĄD SPORTOWY: Polen trifft in den WM-Playoffs auf Albanien

Polens Nationalteam beginnt die WM-Playoffs mit einem Duell gegen Albanien, schreibt Przegląd Sportowy. Die Bilanz spricht nicht für die Polen, erinnert das Blatt: Das letzte Aufeinandertreffen im September 2023 endete mit einem 0:2 und kostete Trainer Fernando Santos seinen Posten.

Der albanische Journalist Ermal Kuka zeigt sich trotz Außenseiterrolle vorsichtig optimistisch. Albanien müsse beide möglichen Playoff-Spiele auswärts bestreiten – ein klarer Nachteil. Dennoch habe das Team bewiesen, dass es Polen schlagen könne. Viel hänge vom März-Formstand ab.



Kuka verweist auf Albaniens überraschenden 1:0-Auswärtssieg gegen Serbien, der den Weg in die Playoffs ebnete. Eine klar überlegene Mannschaft sehe er im Playoff-Feld nicht. Zudem stehe Polens Team im Generationenwechsel, was Erwartungen an junge Spieler erschwere.

Albanien habe sich seit 2023 indes weiterentwickelt. Besonders die Defensive gelte als Stärke: Nur fünf Gegentreffer in acht Qualifikationsspielen, gegen Serbien in beiden Partien ohne Gegentor. Die Mannschaft könne flexibel verteidigen, schnell umschalten und im hohen Pressing Druck erzeugen.
Im Fokus stehen wird auch Robert Lewandowski, der in vier Spielen gegen Albanien nur einmal traf. Polen empfängt Albanien am 26. März im Warschauer Nationalstadion (PGE Narodowy). Im Falle eines Siegs geht es dann auswärts gegen Schweden oder die Ukraine um das WM-Ticket, informiert Przegląd Sportowy.

Autor: Jakub Kukla

Polnische Pfleger in Deutschland - moderne Sklavenarbeit?

14.08.2019 11:38
"Polnische Perlen", oder "billig und willig"? Wie werden polnische Pflegekräfte in Deutschland angesehen?

„Russland beginnt dritte Phase des Hybridkriegs"

07.10.2025 12:53
Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine trat Russland in die zweite Phase des hybriden Krieges ein, die als Phase der Zerstörung bezeichnet wird und von zwei bis fünf Jahren dauern kann. Angela Merkel lag falsch. Polen und die baltischen Staaten hatten in Bezug auf Russland recht. Echos des aufsehenerregenden Interviews der Altkanzlerin. Und: Der klare Sieg der Populisten bedeutet nicht, dass Tschechien wie Ungarn sein wird. Es ist jedoch unklar, welchen Preis die Regierung von Andrej Babiš für die Mehrheit im Parlament zahlen wird. Mehr dazu in der Presseschau.

Europas Bewährungsprobe: "Putin will auch Westeuropa unter russischen Einfluss bringen"

06.11.2025 10:32
Wäre die Ukraine gefallen und die NATO zerbrochen, stünde Europa heute im Krieg mit Russland. Das geht aus einem neuen Bericht des französischen Instituts für Internationale Beziehungen (IFRI) hervor. Ein großer Teil ausländischer Schüler in Polen erhält keine Unterstützung beim Erlernen der polnischen Sprache. Und: Linke Partei "Razem" will Immobilienspekulation durch die Besteuerung von Drittwohnungen eindämmen. Mehr dazu in der Presseschau.

Polens Nationalteam erreicht nach 1:1 gegen Niederlande die WM-Playoffs

15.11.2025 06:50
Polens Fußballnationalmannschaft hat sich vorzeitig einen Platz in den Playoffs zur Weltmeisterschaft 2026 gesichert. Die Mannschaft von Nationaltrainer Jan Urban kam am Freitagabend in Warschau im vorletzten Qualifikationsspiel zu einem 1:1 (1:0) gegen die Niederlande.

Fußball: Polen schlägt Malta 3:2 im letzten WM-Qualifikationsspiel

18.11.2025 00:30
Polen hat Malta am Montag in Ta’ Qali im letzten Qualifikationsspiel zur WM 2026 mit 3:2 besiegt. Die Mannschaft hatte sich bereits zuvor einen Platz in den Play-offs für das Turnier im kommenden Jahr in Nordamerika gesichert.

Baltische Dienste warnen vor wachsenden russischen Einflussoperationen

18.11.2025 10:49
In Estland wurde Anfang des Monats ein Blogger festgenommen, der nach Erkenntnissen der Behörden Vorgaben aus Russland erhalten haben soll. Auch die lettische Staatssicherheitsbehörde verzeichnet mehr Ermittlungen wegen mutmaßlicher Zusammenarbeit mit russischen Einflussstrukturen.