Deutsche Redaktion

Tusk vor EU-Gipfel: „Entweder Geld heute oder Blut morgen“

18.12.2025 11:31
Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat die EU-Staaten vor dem Gipfeltreffen in Brüssel zu schnellen Entscheidungen über die weitere Finanzierung der Unterstützung für die Ukraine aufgerufen. „Wir haben jetzt eine einfache Wahl – entweder Geld heute oder Blut morgen. Ich spreche nicht über die Ukraine, ich spreche über Europa“, sagte Tusk am Donnerstag kurz vor Beginn des Treffens.
Premier Donald Tusk
Premier Donald TuskPiotr Hukalo/East News

Alle europäischen Staats- und Regierungschefs müssten der Lage gerecht werden, betonte der polnische Regierungschef.

Der EU-Gipfel gilt als entscheidend für die künftige Finanzierung der Hilfe für die Ukraine. Nach Angaben von EU-Diplomaten steht weniger die konkrete Form der Unterstützung als vielmehr die Frage im Mittelpunkt, wie die benötigten Mittel schnell bereitgestellt werden können.

Nach Einschätzung der EU-Kommission sowie der meisten Mitgliedstaaten, darunter Polen und Deutschland, wäre der einfachste Weg die Nutzung eingefrorener Vermögenswerte der russischen Zentralbank. Diese könnten für eine sogenannte Reparationsanleihe für die Ukraine verwendet werden, die nach Kriegsende und möglichen russischen Reparationen zurückgezahlt würde. Belgien, wo ein Großteil der rund 210 Milliarden Euro eingefrorener russischer Vermögenswerte in der EU lagert, lehnt dieses Vorgehen jedoch ab.

Als Alternativen werden Kredite für die Ukraine diskutiert, die entweder durch den EU-Haushalt oder durch einzelne, dazu bereite Mitgliedstaaten abgesichert würden.


PAP/jc

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