Deutsche Redaktion

Zwischenbilanz der Zeitenwende: "Es fehlt weiterhin eine grundlegende Aufarbeitung der Russlandpolitik"

04.01.2023 12:42
Autor, Publizist und Redakteur Richard Herzinger setzt sich seit Kriegsbeginn für eine entschiedenere Unterstützung der Ukraine durch Deutschland ein. Adam de Nisau hat mit ihm über seine bisherige Bilanz der Zeitenwende gesprochen.
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  • Richard Herzinger zieht eine kritische Bilanz der Zeitenwende.
Dr Richard Herzinger
Dr Richard HerzingerFoto: hold these truths

Erste Waffenlieferungen an eine Konfliktpartei, die Abkehr von russischen Rohstoffen, ein Sondervermögen für die Bundeswehr - der russische Angriffskrieg hat, wie sogar Kritiker von Bundeskanzler Scholz zugeben, teils tiefgreifende Änderungen in der deutschen Verteidigungs- und Energiepolitik nach sich gezogen. Doch werden all diese Maßnahmen der von Bundeskanzler Scholz angekündigten Zeitenwende auch wirklich gerecht? Oder sind Polen, die baltischen Staaten und vor allem die Ukraine zurecht von der anhaltenden Zögerlichkeit der Bundesrepublik, etwa in Bezug auf die Lieferung von schweren Waffen enttäuscht?  Und wo liegen die wichtigsten Ursachen für den Widerstand gegen einen härteren Kurs gegen Russland in der Ampelregierung?

Autor, Publizist und Redakteur Richard Herzinger setzt sich seit Kriegsbeginn für eine entschiedenere Unterstützung der Ukraine durch Deutschland ein. Adam de Nisau hat mit ihm über seine bisherige Bilanz der Zeitenwende gesprochen.


Dr Richard Herzinger
Dr Richard Herzinger
Zur Person: Richard Herzinger arbeitet als freier Publizist in Berlin. Als Autor, Redakteur und politischer Korrespondent war er für Die Zeit, den Berliner Tagesspiegel, die Züricher Weltwoche und zuletzt fast 15 Jahre lang für Die Welt und Welt am Sonntag tätig. Herzinger gilt als entschiedener Verfechter der offenen Gesellschaft und der liberalen Demokratie. Bereits 1995 warnte er in seinem gemeinsam mit Hannes Stein verfassten Buch „Endzeitpropheten oder die Offensive der Antiwestler“ vor dem Wiederaufstieg autoritärer und totalitärer Mächte und Ideologien. Er schreibt für zahlreiche deutsche und internationale Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem eine zweiwöchentliche Kolumne für das ukrainische Magazin Український Тиждень (Ukrainische Woche). Auf seinem Weblog „hold these truths“ erscheinen seit 2020 regelmäßig Analysen und Kommentare zum Weltgeschehen.