Deutsche Redaktion

Jahn: Die Entwicklung in Polen gab uns Hoffnung

07.09.2021 09:47
Im Sommer 1980 erhoben sich polnische Arbeiter gegen die Politik der kommunistischen Regierung. Die SED-Führung fürchtete, dass der Funke überspringen könne. Sie beauftragte ihre Geheimpolizei, die Reaktion der DDR-Bevölkerung scharf zu überwachen. 
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Roland Jahn
Roland JahnJoachim Ciecierski

Ein Volk streikt gegen seine Diktatoren: Im Sommer 1980 erhoben sich polnische Arbeiter gegen die Politik der kommunistischen Regierung. Eine Streikwelle erfasst das Land, weite Teile der Bevölkerung solidarisierten sich mit den Arbeitern. Das polnische Regime sah sich gezwungen, auf die Forderungen der Streikenden einzugehen und unabhängige Gewerkschaften zuzulassen. Am 17. September 1980 wurde „Solidarność“ gegründet.

Auch außerhalb Polens wurden die Ereignisse um Solidarność aufmerksam verfolgt. Westliche Medien berichteten ausführlich und oftmals mit großer Sympathie für die Streikenden.

Mit Argwohn hingegen sahen die Ostblockregierungen auf Polen. Insbesondere die SED-Führung in der benachbarten DDR fürchtete, dass der Funke überspringen könne. Sie beauftragte ihre Geheimpolizei, die Reaktion der DDR-Bevölkerung scharf zu überwachen. Am 30. Oktober 1980 schloss die SED die Grenz der DDR zu Polen. Über die Ereignisse von vor 40 Jahren spricht Roland Jahn, ehemaliger Dissident und Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Die Fragen stellt Joachim Ciecierski.