Polen feiert am 2. Mai den Tag der Polonia und der Polen im Ausland. Der Gedenktag richtet sich an rund 21 Millionen Menschen weltweit, die außerhalb Polens leben und sich zu ihren polnischen Wurzeln bekennen. Eingeführt wurde der Tag im Jahr 2002 durch ein Gesetz des polnischen Parlaments auf Initiative des Senats. Ziel ist es, den Beitrag der Polonia zur polnischen Geschichte – insbesondere zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit – zu würdigen und das Gemeinschaftsgefühl unter Polen weltweit zu stärken.
Die größte polnischstämmige Gemeinschaft lebt in den USA – laut Schätzungen knapp 10 Millionen Menschen. Etwa 600.000 von ihnen sprechen regelmäßig Polnisch. Weitere große Gruppen gibt es in Brasilien, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Auch in Ländern wie Litauen, Belarus oder der Ukraine leben viele Menschen mit polnischen Wurzeln.
Seit den 50er Jahren kamen in die Bundesrepublik insgesamt ca. 2,5 Millionen Menschen aus Polen: es waren sowohl Spätaussiedler, die zwar ihre Zugehörigkeit zur deutschen Kultur bekannten, aber von der polnischen Kultur und Tradition geprägt wurden, als auch die politischen Emigranten der Solidarność-Zeit. In dieser Gruppe der Ankömmlinge gibt es zahlreiche Persönlichkeiten, die sich der Pflege und Bewahrung der polnischen Sprache, Kultur und Tradition besonders stark verpflichtet fühlen.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen der sogenannten Polonia und der polnischen nationalen Minderheit: Als Polonia gelten polnische Auswanderer und ihre Nachkommen. Menschen, die in ehemals polnischen Gebieten leben, die heute außerhalb der Landesgrenzen liegen, werden hingegen als Polen im Ausland bezeichnet – etwa in Litauen, der Ukraine oder Tschechien.
Verfassungsmäßiger Schirmherr der Polonia ist der Marschall des Senats.
PAP/jc