Deutsche Redaktion

Transnationales Geschichtslehrbuch möglich?

03.09.2020 10:48
Die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna fasst in der neuen Ausgabe die Online-Diskussion zum Thema: „Transnationale Geschichtsbücher: Kann es eine gemeinsame Erzählung über den Zweiten Weltkrieg geben?“ zusammen.
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DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Transnationales Geschichtslehrbuch möglich?

Die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna fasst in der neuen Ausgabe die Online-Diskussion zum Thema: „Transnationale Geschichtsbücher: Kann es eine gemeinsame Erzählung über den Zweiten Weltkrieg geben?“ zusammen. In Bezug auf die komplizierte deutsch-polnische Vergangenheit habe man versucht, die Probleme und Herausforderungen zu besprechen, mit denen auch Autoren und Herausgeber deutsch-französischer, sowie japanisch-südkoreanisch-chinesischer zu tun hatten. Dr. Marcin Wiatr vom Georg-Eckert-Institut, Mitautor des Schulbuches für Klassen 5 – 8 erinnerte an die Ziele, die die Autoren des Schulbuches verfolgt hätten. Ganz wichtig sei es gewesen, die Vielfalt der Perspektiven zu berücksichtigen. Wiatr meinte aber zugleich, dass ein offenes Bild der Geschichte dazu führen könne, dass Schüler die gleichen historischen Fakten anders interpretieren würden.

Der Historiker, Dr. Wolfram Meyer zu Uptrup, sagt indes, dass in Bezug auf das unbeschreibliche Leid, das der II. Weltkrieg mit sich gebracht habe, sei der Versöhnungsprozess der nach 1945 in Europa eingesetzt habe, beinahe ein Wunder. Als problematisch habe der Wissenschaftler den Versuch eingestuft, die 16 Rahmenlernpläne der einzelnen Bundesstaaten und den polnischen Rahmenlernplan zu vereinen und die Lehrer dazu zu überreden, aus einem zusätzlichen, transnationalen Lehrbuch Gebrauch zu machen.  Auf die Frage, ob ein transnationales Geschichtslehrbuch mit Erfolg europaweit hätte eingesetzt werden können, antwortete Uptrup, die Tatsache, dass jedes Land der EU nach einem anderen Rahmenlernplan sein Schulsystem organisiere würde das Vorhaben fast unmöglich machen. Dennoch sollte man sich für ein gesamteuropäisches Schulbuch einsetzen, dass die europäische Perspektive hervorheben würde, lesen wir in Dziennik/Gazeta Prawna.

RZECZPOSPOLITA: Machtkampf im Regierungsboot

Anfang November wähle die Regierungspartei PiS den neuen Parteivorsitzenden, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita. Die Wiederwahl von Jarosław Kaczyński sei eine reine Formalität, stellt das Blatt fest. Die Frage laute nur, ob er einstimmig oder mit 99 Prozent der Stimmen gewählt werde. Es werde keinen Gegenkandidaten geben. Seine Führung in der Partei werde nicht infrage gestellt. Anders sehe aber die Situation im Rahmen der Regierungskoalition aus, lesen wir weiter. Dort habe der Kampf um den politischen Nachlass von Kaczyński bereits begonnen. Justizminister und Chef der kleinen Koalitionsgruppierung Solidarisches Polen – Zbigniew Ziobro - zeige immer wieder, dass sein politischer Appetit groß sei. Er attackiere den Regierungschef Morawiecki, der oft als Kaczyńskis Nachfolger dargestellt werde, und bringt somit das Regierungsboot ins Wackeln. Gerne würde die Regierungspartei des Koalitionspartners los, doch sie sei nicht im Stande genug Oppositionspolitiker anzulocken, um die Mehrheit im Parlament zu behalten.

Der Machtkampf sorge seit mehreren Wochen für große Spannungen, lesen wir weiter. In der komplizierten Situation gäbe es aber eine Person, die um ihre politische Zukunft nicht bangen müsse: Joachim Brudziński. Er leite die Parteistrukturen. Er tritt in den Medien nach eigenen Regeln auf. Als einziger Politiker veröffentliche er Urlaubsfotos mit Jarosław Kaczyński.  Er sei ein Vertrauter der Parteichefs und ein Mann für ganz besondere Aufträge. Sein neuester laute: den Justizminister Ziobro zu bändigen. Dies zeige, wie stark der Parteichef an Brudziński glaube, das  Vertrauen zeige wiederum, das Brudziński als der sicherste Nachfolger von Kaczynski betrachtet werden könne, so Rzeczpospolita.

SUPER EXPRESS: Wird Laura getauft?

In vielen polnischen Familien werde das neugeborene Kind nach einigen Monaten seit der Geburt getauft, erinnert die Tageszeitung Super Express. Zuletzt habe sich auch die Familie von Robert Lewandowski vergrößert, lesen wir weiter. Seit Mai hat die dreijährige Klara eine jüngere Schwester. Laura habe aber bislang das Sakrament der Taufe nicht angenommen, stellt die Tageszeitung fest.

Bereits im November vergangenen Jahres habe Bayerns Stürmer verkündet, dass seine Frau und er ein weiteres Kind erwarten. Laura sei dann in den ersten Maitagen gesund zu Welt gekommen. Bislang hätten sich aber Anna und Robert Lewandowski dazu nicht entschlossen, das zweite Kind taufen zu lassen. Der Grund sei relativ simpel, nämlich die Corona-Krise habe die Pläne der Eltern durcheinander gebracht. Die Tageszeitung schließt aber nicht aus, dass in den kommenden Tagen Laura doch getauft werde. Robert Lewandowski habe soeben eine sehr erfolgreiche Saison abgeschlossen und muss sich am Training der polnischen Nationalmannschaft nicht beteiligen. Es könnte sei, dass die Familie demnächst ihr Holzhaus in den Masuren besuchen und das jüngste Kind in Polen taufen werde.


Jakub Kukla