Das konservativ-liberale Blatt Rzeczpospolita nimmt heute das Tauziehen um den Impfstoff des britisch-schwedischen Pharma-Giganten ins Visier. So schreibt Publizist Łukasz Warecha, dass die Liste der Länder, in denen die Impfung mit dem AstraZeneca-Produkt gestoppt wurde, bereits um Deutschland, Frankreich, Italien oder gar Spanien ergänzt wurde. Grund seien vereinzelte Fälle von Thrombosen nach Verabreichung des Impfstoffs. Polen, lesen wir, beharre aber darauf, dass alles in Ordnung sei und plane keine Aussetzung des Impfstoffs. Nach einem Jahr der emotionalen Schwankungen, schreibt Warzecha, soll auch dieses Thema sofort zum Anlass für einen Zusammenstoß zweier extremer Haltungen geworden sein. Die erste setze die komplette Leugnung der Notwendigkeit jedweder Impfungen voraus, obwohl, aus der Sicht des Autors, eine solche Denkweise im Land deutlich marginal bleibe. Die zweite, die deutlich überwiege, sei eine fast religiöse Einstellung zu Impfstoffen. Die Vertreter dieser Strömung sollen sogar bereit sein, jeden, der auch nur den geringsten Zweifel äußere, als Verschwörungstheoretiker abzustempeln. In diesem Fall müssten solch radikal Gläubige jedoch die Regierenden der Länder, die AstraZeneca-Impfungen abgebrochen haben, als genau solche Ketzer betrachten.
Warzecha stellt somit die Frage, ob Todesfälle, selbst in geringer Zahl, nicht Anlass zu Alarm und ernsthaften Vorbehalten gegenüber den Ergebnissen wären, wenn die Impfstoffe fünf bis zehn Jahre und nicht nur sechs Monate in der Entwicklung sein würden. Wenn somit einige Regierungen jetzt panisch und unter öffentlichem Druck reagieren, fährt der Autor fort, sei dies somit das Ergebnis dessen, wovor Skeptiker schon vor Monaten gewarnt haben sollen: Das geringe Vertrauen in Impfstoffe resultiere daraus, dass alle Zweifel von vornherein diskreditiert werden.
Polens Gesundheitsminister, habe bereits versichert, dass Polen AstraZeneca nicht absetzen werde, weil der Nutzen die Risiken überwiege. Warzecha glaubt jedoch, dass die polnische Regierung ihre Entscheidung ernsthaft überdenken sollte. Darauf zu beharren, die Impfung mit AstraZeneca nicht einstellen - wenigstens für eine Weile, bis die Zweifel vorüber sind - könnte den gegenteiligen Effekt haben, stellt der Autor am Schluss fest. Diese Hartnäckigkeit könnte das Vertrauen in die gesamte Impfkampagne untergraben, die von den polnischen Behörden rechthaberisch durchgesetzt werde.
DoRzeczy: Könnte die Massenimpfung gegen Coronaviren tragisch enden?
Das rechtskonservative Wochenblatt DoRzeczy indes hat eine ganz andere Sichtweise zu den Impfungen und schreibt über Vorbehalte renommierter Wissenschaftler zum aktuellen Stand der Dinge um die Impfpolitik. Massenimpfungen als Mittel zur Verhinderung von Infektionen seien ein Rezept für eine globale Gesundheitskatastrophe, schreibt das Blatt und beruft sich dabei auf einen offenen Brief an die Welt der Wissenschaft, Regierungen und die WHO, der von Dr. Geert Vanden Bossche, einem belgischen Wissenschaftler, der sich seit Jahren mit globalen Impfprogrammen beschäftige, geschrieben wurde. Zuvor habe er sogar mit der Bill & Melinda Gates Foundation an Impfprogrammen zusammengearbeitet. Aus wissenschaftlicher Sicht, lesen wir, glaube Vanden Bossche, dass alle Altersgruppen (mit der möglichen Ausnahme von Kleinkindern) von höheren Mortalitätsraten betroffen sein könnten, als bei einem natürlichen Verlauf von COVID-19-Erkrankungen.
Massenimpfung gegen COVID-19, lesen wir, könnten das natürliche Immunsystem zerstören und gefährlichere Stämme des Coronavirus entstehen lassen. Gehe es nach dem Wissenschaftler, sollte niemand das Recht haben, pharmazeutische und nicht-pharmazeutische Immuneingriffe in solch einem Massenumfang durchzuführen. Insbesondere nicht bei Pandemien, und schon gar nicht ohne ein gründliches Verständnis der immunologischen Pathogenese von Viren. Die laufende Impfkampagne betrachte Vanden Bossche deshalb als kriminell, und das nicht nur für die öffentliche, sondern auch für die individuelle Gesundheit.
Die Aussage des Wissenschaftlers, stellt DoRzeczy fest, sei eine weitere wichtige Stimme der Warnung, dass Massenimpfungen gegen COVID-19 weder sicher noch wirksam seien. Vielmehr könnten sie die Gefahr erhöhen, dass die Pandemie länger andauern und dass neue Mutationen des Coronavirus entstehen, die sich nicht nur für ältere Menschen mit Begleiterkrankungen, sondern auch junge und gesunde Menschen als gefährlich erweisen könnten. Menschen, deren Körper das SARS-CoV-2-Virus in der Frühphase der Pandemie gut verkraftet habe, heißt es abschließend im Wochenblatt, könnten im Nachhinein trotz Impfung nicht mehr in der Lage sein, sich zu wehren, zumal ihr natürliches Immunsystem geschwächt sein würde.
Piotr Siemiński