Deutsche Redaktion

Milliarden von Intel im Spiel

14.09.2021 12:17
Polen kämpft um Riesen-Investition von Intel. Will die PiS einen Polexit? Und: Polen droht ein Ärzte-Überschuss. Mehr unter anderem zu diesen Themen in der Presseschau.
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zdjęcie ilustracyjneMelpomene/ Shutterstock.com

Rzeczpospolita: Milliarden von Intel im Spiel

Polen kämpft um Riesen-Investition von Intel, berichtet in der aktuellen Ausgabe die konservativ-liberale Rzeczpospolita. Der US-Konzern, lesen wir im Blatt, wolle in einem der EU-Staaten für insgesamt 80 Milliarden Euro acht Chip-Fabriken errichten. “Wir haben etwa 70 Prozent der Standort-Vorschläge erhalten, drei von ihnen aus Polen. Premierminister Morawiecki ist ein guter Verkäufer gewesen, als er mich überzeugte, wieso ich Polen in Betracht ziehen sollte”, verrät dem Blatt Intel-Chef Pat Gelsinger. Zu Polens Konkurrenten im Kampf um die Investition zählen unter anderem Standorte in Deutschland, Italien, Frankreich und Irland. 

Die Chancen, so Publizist Paweł Rożyński in seiner Stellungnahme, stünden eigentlich nicht schlecht. Für Polen würde unter anderem die Nähe zu den potentiellen Abnehmern der Produkte sowie die starke Position des Konzerns sprechen, der in seinem R&D-Zentrum in Gdańsk 3.000 Personen anstellt. Zudem gehöre Polen zu den strategischen Partnern der USA. Die Frage, so der Autor, sei nur, ob die neuesten Spannungen um den zum US-Konzern Discovery gehörenden Fernsehsender TVN, den Regierenden nicht einen Strich durch die Rechnung machen werden. Denn, wie der Premierminister selbst betont “Kapital hat Nationalität”. Auch das amerikanischer Konzerne, so Paweł Rożyński in der Rzeczpospolita. 

Rzeczpospolita: Will die PiS einen Polexit?

Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Rhetorik der Regierungspartei in Bezug auf die EU, fürchten immer mehr Polen einen Polexit, berichtet ebenfalls die Rzeczpospolita unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IBRiS. In den letzten neun Monaten, so das Blatt, sei die Zahl derjenigen, die ein solches Szenario für wahrscheinlich halten um einige Prozentpunkte gestiegen und liege derzeit bei über 45 Prozent. Gleichzeitig sei auch die Zahl derjenigen, die solche Befürchtungen nicht teilen von 55 Prozent auf 50 Prozent gefallen. 

Unter den Wählern der oppositionellen Bürgerkoalition seien 54 Prozent davon überzeugt, dass die Regierungspartei einen Austritt aus der EU anstrebt, unter den PiS-Wählern seien es nur 8 Prozent. Gleichzeitig verstehe ein Viertel der PiS-Anhänger die neuesten, harten Aussagen in Bezug auf Brüssel von PiS-Politikern nicht, lesen wir in der Rzeczpospolita. 

Dziennik/Gazeta Prawna: Es wird zu viele Ärzte geben

Und noch eine Meldung aus dem Wirtschaftsblatt Dziennik/Gazeta Prawna. Wie die Zeitung berichtet, rücke der Moment immer näher, in dem es in Polen … zu viele Ärzte geben wird. Bis zu diesem Zeitpunkt, der laut unterschiedlichen Schätzungen zwischen 2037 und 2040 liegt, werde Polen jedoch weiterhin mit Ärztemangel ringen müssen. Besonders in solchen Fachgebieten, wie innere Krankheiten und Familienmedizin. Die Personalprobleme seien einer der wichtigsten Gründe für den seit Samstag dauernden Streik von Angestellten aus dem Gesundheitswesen. Die Protestierenden fordern unter anderem Gehaltserhöhungen, weniger Bürokratie und die Einführung von Gesundheitsurlaub. Um die dringlichsten Probleme zu lösen, habe das Gesundheitsministerium gestern mit Piotr Bromber einen neuen Vizeminister ernannt, so Dziennik/Gazeta Prawna.

Autor: Adam de Nisau