Deutsche Redaktion

"Die Lage an der Front ist dramatisch"

19.03.2024 10:09
Man müsse auf einen Krieg vorbereitet sein, sagt General Rajmund Andrzejczak in einem Gespräch mit dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna. Außerdem: Zwei Einzelhandelsketten liefern sich in den letzten Wochen einen erbitterten Preiskampf. Und: Nachdem sie kurz auf Platz zwei zurückfiel, hat die ehemalige Regierungspartei PiS in Umfragen offenbar wieder die Nase vorn. Die Einzelheiten in der Presseschau.
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Украинские защитники.Фото: Командование Объединенных Вооруженных Сил Украины/Источник: https:/facebook.com/GeneralStaff.ua

RZECZPOSPOLITA: Preiskampf freut die Kundschaft

Über 55 Prozent der Polen erwarten eine Verschärfung des Preiskonflikts zwischen den größten Einzelhandelsketten in Polen, zeigen neue Untersuchungen die die Tageszeitung Rzeczpospolita kommentiert. Der aktuelle Konflikt zwischen den zwei größten Einzelhandelsketten habe auch große Auswirkungen auf andere Marktteilnehmer, die damit rechnen müssen, dass ihr Angebot von den Kunden nun möglicherweise kritischer beurteilt wird, lesen wir. Die Feiertage würden vor der Tür stehen und der Preiskampf sei aus Kundensicht vorerst ein positives Phänomen, daher gebe es keine Anzeichen dafür, dass sich die Situation bald ändern wird.

Die Studie zeige, dass die Polen mittleren Alters am meisten mit einem verstärkten Kampf der Unternehmen rechnen. Dabei handele es sich vor allem um Bewohner mittelgroßer Städte einerseits und der größten Metropolen andererseits.

Wie üblich seien Discounter gut darin, die Absichten und Bedürfnisse der Verbraucher zu erkennen und ihren Gedanken genau zu folgen, sagt Robert Biegaj, Einzelhandelsmarktexperte. – Der „Preiskampf“ werde deshalb nicht so schnell enden.

Zwischen Lidl und Biedronka herrsche seit mehreren Wochen ein kompromissloser Preiskampf, die Ketten unterbieten sich mit ihren Angeboten und Aktionen. Biedronka biete die gleichen Produkte bis zur Hälfte des Preises an als zuletzt, was sich offensichtlich im Verbraucherinteresse niederschlägt. Lidl reagiere darauf sowohl mit eigenen Aktionen als auch mit einer neuen Werbekampagne, in der die Kette erkläre, dass sie keine Preisdifferenzierung zwischen Regionen mache, was Biedronka angeblich tue. Darüber hinaus würden beide Seiten argumentieren, dass die im Sortiment aufgeführten Produkte jeweils günstiger seien als die der Konkurrenz.

Experten, so das Blatt, würden darauf hinweisen, dass ein Preiskampf in der Regel zu zwei Szenarien führt. Im ersten Fall seien die Verbraucher für einige Zeit die Gewinner, weil sie deutlich günstiger einkaufen. Bei der zweiten Variante sehe es nicht so gut aus. – Ketten halten zwar ihre Preise niedriger, aber normalerweise für eine Warengruppe, die sie dann stark bewerben. Andere Preise bleiben unverändert, manchmal steigen sie aber, sagt Robert Biegaj. – Um den Einzelhandelsketten also wirklich einen Schritt voraus zu sein, müsste ein Verbraucher bestimmte Dinge in einem Geschäft und andere in einem anderen kaufen.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Die Lage an der Front ist dramatisch

Man müsse auf einen Krieg vorbereitet sein, sagt General Rajmund Andrzejczak in einem Gespräch mit dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna. Mit Blick auf den möglichen Einmarsch russischer Truppen in Polen bemerkte der General, dass viel von uns abhänge, ob es in zwei, drei oder fünf Jahren dazu komme. Unsere Mission sei es, die Bedrohung abzuwenden. Dafür sei noch Zeit, aber es gebe noch viel Arbeit, fügt er hinzu und weist darauf hin, dass die Bestimmungen der polnischen Verteidigungsstrategie größtenteils veraltet seien.

Auf die Frage, warum Polen nur 2 Millionen Euro von insgesamt 500 Millionen Euro im Rahmen des EU-Munitionsproduktionsprogramms erhalten habe, antwortet der General, der eigentliche Punkt sei, dass das Problem nicht schnell verschwinden werde. Man müsse die Strategie für die Munitionsproduktion im Land völlig ändern. Man müsse mehr Munition schneller und in diversifizierten Fabriken produzieren, und das erfordere schwierige politische Entscheidungen und harte Arbeit.

Laut Andrzejczak sollte Polen über Atomwaffen verfügen. Seiner Meinung nach wäre Polen dann in einer ganz anderen Liga, sagte der General. Erst dann hätten die Russen Angst, sagt der Militär im Gespräch mit der Tageszeitung Dziennnik/Gazeta Prawna.

SUPER EXPRESS: Die neue Nummer 1

Die Partei Recht und Gerechtigkeit hat zunächst die Macht und dann ihre Position als Umfrageführer verloren. Die Pollster-Umfrage für „Super Express“ im Februar ergab einen Vorsprung von zwei Punkten für die Bürgerkoalition. Nun haben die Parteien von Parteichef Jarosław Kaczyński und Premierminister Donald Tusk (67) die Plätze allerdings erneut getauscht, so Super Express. Es sei etwas passiert, das man als Zeichen der Entmutigung oder sogar Enttäuschung über die neue Koalition und vor allem über die Bürgerplattform werten könne, kommentiert Professor Henryk Domański die Ergebnisse der neuen Studie. Der Soziologe behauptet, dass der einzige nennenswerte Erfolg der neuen Regierung darin besteht, das die Gelder aus dem Wiederaufbaufonds freigegeben worden seien. Das regierende Lager befasse sich einerseits mit der Verwaltung, andererseits mit Abrechnungen. Es scheine, dass die Erwartungen höher gewesen seien, sagt der Experte im Gespräch mit Super Express.

Autor: Jakub Kukla