RZECZPOSPOLITA: Amerikanische Kehrtwende?
Nach sechs Monaten hat Washington schließlich dem Verkauf militärischer Ausrüstung an Kiew zugestimmt, um Druck auf Moskau auszuüben. Präsident Putin scheint davon unbeeindruckt – er konzentriert sich auf die bevorstehende Militärparade am 9. Mai, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita.
Präsident Trump habe kürzlich die erste Lieferung für die Ukraine genehmigt und damit ein deutliches Zeichen gesetzt, dass die USA ihre Unterstützung für das ukrainische Recht auf Selbstverteidigung fortsetzen wollen, erklärte der US-Pastor Mark Burns. Burns, der in einigen Medien als Trumps „geistlicher Berater“ bezeichnet wird, hatte seine Haltung zum Ukrainekrieg nach einem Besuch am Dnjepr im April geändert. Seitdem bezeichnet er Präsident Putin als „das personifizierte Böse“.
Das Weiße Haus habe sich bereit erklärt, die Bewaffnung der F-16-Kampfjets zu übernehmen, die die Ukraine von NATO-Staaten erhalten hat. Laut dem Pentagon ist dieses Hilfspaket eine zusätzliche Maßnahme zu den laufenden Lieferungen, die auf Anweisung des amtierenden Präsidenten Donald Trump regelmäßig über den Dnjepr transportiert werden.
Von einer echten Kehrtwende könne jedoch noch keine Rede sein – vielmehr drohe Trump dem Kreml immer unverhohlener mit einem Kurswechsel. „Es wird allein seine Entscheidung sein“, sagte ein anonymer US-Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg im Hinblick auf weitere Sanktionspakete gegen Moskau. Das Weiße Haus warte nun auf eine Reaktion des Kremls, fasst Rzeczpospolita zusammen.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Pflegeheim statt Fürsorge?
Ein älterer Mann, dessen Wohnung von Karol Nawrocki übernommen worden war, lebt nun in einem staatlichen Pflegeheim – das berichtet Dziennik/Gazeta Prawna unter Berufung auf das Portal Onet. Demnach war Nawrocki verpflichtet, sich im Gegenzug für die Überlassung der Wohnung um den Mann zu kümmern.
Emilia Wierzbicki, Sprecherin des Präsidentschaftskandidaten, veröffentlichte dazu eine Stellungnahme. Sie erklärte, Herr Jerzy sei ein langjähriger Nachbar Nawrockis, dem dieser stets geholfen habe. „Als Herr Jerzy mit dem Gesetz in Konflikt geriet, bat er Karol Nawrocki mehrfach um Unterstützung – die er auch erhielt. Seit dem formalen Eigentumsübergang unterstützt Nawrocki ihn weiterhin, etwa durch die Übernahme von Rechnungen, Einkäufen und Medikamentenkäufen. Es ist hervorzuheben, dass Nawrocki die Wohnung nie selbst genutzt oder vermietet hat und keinen finanziellen Nutzen daraus zog.“ Der Kontakt sei im Dezember 2024 abgebrochen.
Die Medien stellen jedoch infrage, ob die Fürsorge tatsächlich stattgefunden hat. Onet berichtet, Herr Jerzy, ein gebrechlicher 80-Jähriger, lebe derzeit in einem staatlichen Pflegeheim in Danzig, wo das Personal sich um ihn kümmere. Im Jahr 2017 habe er die Wohnung an Karol Nawrocki und dessen Frau Marta überschrieben – im Gegenzug für lebenslange Betreuung.
SUPER EXPRESS: Vermögenswirbel um Präsidentschaftskandidaten
Die Kontroverse um Karol Nawrocki, den von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützten Präsidentschaftskandidaten, spitzt sich zu. Nachdem das Nachrichtenportal Onet Unstimmigkeiten in Nawrockis Vermögenserklärungen aufgedeckt hatte, entbrannte ein politischer Sturm.
Robert Kropiwnicki, Abgeordneter der oppositionellen Bürgerkoalition (KO), beschuldigt Nawrocki der Lüge über seinen Immobilienbesitz. Während Nawrocki in einer Debatte im Super Express angab, eine Wohnung zu besitzen, enthüllte Onet, dass er und seine Frau tatsächlich zwei Wohnungen im Danziger Stadtteil Siedlce besitzen.
Kropiwnicki forderte vollständige Transparenz: „Die Polen haben ein Recht zu erfahren, wie viel der IPN-Vorsitzende verdient, welches Vermögen er hat, warum er Wohnungen vom Museum anmieten musste und wer das bezahlt hat“, erklärte er.
Unterstützer der PiS verteidigen Nawrocki vehement. Michał Wójcik und Łukasz Rzepecki werfen der Opposition vor, eine gezielte Rufschädigung zu betreiben. Wójcik betonte, dass die zuständigen Behörden Nawrockis Vermögenserklärungen ohnehin überprüfen würden, wie er gegenüber dem Super Express sagte.
Autor: Jakub Kukla