Deutsche Redaktion

Lemkin. Zeuge des Genozid-Jahrhunderts

10.03.2022 12:00
Winston Churchill erklärte während des Zweiten Weltkriegs Ende 1941, dass die Nazis ein „namenloses Verbrechen“ begingen. Rafał Lemkin, ein Jurist polnisch-jüdischer Herkunft, der fast seine gesamte Familie im Holocaust verloren hat, verschrieb sich der Suche nach einem angemessenen Begriff für diese Akte menschlicher Barbarei. 
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Die Ausstellung ist bis zum 23.03.2022 im Pilecki-Institut zu sehen.
Die Ausstellung ist bis zum 23.03.2022 im Pilecki-Institut zu sehen.Pilecki Institut

"Die Ermordung eines Individuums ist ein Verbrechen. Ist es dagegen kein Verbrechen, mehr als eine Million Menschen zu töten?" - Rafał Lemkins Worte zu seinem Professor an der Universität Lwów aus dem Jahre 1920, eine Reflexion über die Ermordung von etwa einer Million Armeniern, waren Ausgangspunkt für mehrere Jahrzehnte des Nachdenkens darüber, wie ein solches Verbrechen in juristischer Sprache ausgedrückt werden könnte. Schließlich erfand Lemkin hierfür einen neuen Begriff: Genozid.

Eine Ausstellung im Berliner Pilecki-Institut erinnert an den hervorragenden polnischen Intelektuellen. Mit dem Kurator sprach Jakub Kukla.