Man müsse die offiziellen Wahlergebnisse abwarten, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit, Antoni Macierewicz (PiS). Wie er aber im Polnischen Rundfunk betonte, habe seine Partei die Wahlen gewonnen. „Eines ist sicher. Recht und Gerechtigkeit hat die Wahlen gewonnen. Was weitere Fragen anbelangt, so müssen wir die Wahlergebnisse abwarten. Dies ist ein historisches Ereignis“, so Macierewicz.
Nach den jüngsten IPSOS-Umfrageergebnissen, bekam die PiS-Partei von Jarosław Kaczyński 36,6 Prozent der Stimmen. Die oppositionelle Bürgerkoalition von Donald Tusk (KO) landete mit 31 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Trzecia Droga (Dritter Weg) bekam 13,5 Prozent, die Linkspartei 8,6 Prozent und die rechtsextreme Konföderation 6,4 Prozent.
Was die Sitze betrifft, so kann die PiS mit 198 Sitzen im Parlament rechnen, die KO mit 161, der Dritte Weg mit 57, die Linke mit 30 und die Konfederacja mit 14 Sitzen. Für die absolute Mehrheit sind 231 der 460 Abgeordnetenmandate notwendig.
Die Wahlbeteiligung lag bei einer rekordhohen Teilnahme von 72,9 Prozent.
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Parallel zur Parlamentswahl wurde auch ein Referendum abgehalten, in dem es unter anderem um die Themen Migration und Renteneintrittsalter ging. Doch laut einer aktuellen Exit-Poll-Umfrage nahmen knapp 40 % der Wahlberechtigten an dem Referendum teil. Mit diesem Ergebnis ist das Referendum nicht bindend.
Normalerweise würde Präsident Andrzej Duda die größte Partei mit der Bildung einer Regierung beauftragen. Wenn die PiS zwar gewinnt, aber keine Vertrauensabstimmung im Sejm bekommt, würde das Parlament selbst einen Ministerpräsidenten ernennen.
PAP/jc