Der Bürgermeister von Warschau betonte, das Land brauche einen Präsidenten, der nicht spalte, sondern Brücken baue. „Polen braucht heute ein Staatsoberhaupt, das zuhört, das Probleme löst, das Gespräche führt – nicht weitere Streitereien und Auseinandersetzungen“, so Trzaskowski.
Er kündigte an, im Falle eines Wahlsiegs ein aktiver Präsident sein zu wollen. „Ich verspreche euch einen Präsidenten, der handelt, der Initiativen ergreift und nicht nur Versprechen erfüllt, sondern auch eure Träume ermöglicht“, sagte Trzaskowski. Aufgabe der Politik sei es, Menschen nicht zu behindern, sondern ihnen zu helfen.
Scharfe Kritik übte Trzaskowski an Vertretern der früheren PiS-Regierung, darunter Bildungsminister Przemysław Czarnek und der frühere Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehens TVP, Jacek Kurski. „Ich habe Minister Czarnek gehört, wie er schon wieder darüber sprach, was er alles abschaffen will, wenn er zurück an die Macht kommt. Dieser Mann hat unsere Bildung ruiniert“, sagte Trzaskowski. Über Kurski sagte er: „Ich habe sein zynisches Lächeln gesehen – er bereitet sich offenbar schon darauf vor, zurückzukehren und wieder Millionen für seine Lügen zu kassieren.“
Trzaskowski warf seinem Kontrahenten Karol Nawrocki vor, keine klare politische Linie zu haben. „Das Problem ist: Wir erfahren täglich neue Dinge über meinen Gegner. Und am Ende stellt sich die Frage: Wer ist Karol Nawrocki eigentlich?“, sagte der Kandidat der Bürgerkoalition.
Zentrale Ziele seiner Amtszeit seien der Ausbau von Bildungs- und Verkehrsangeboten. „Die Vorgängerregierung hat Hunderte Schulen und Busverbindungen abgeschafft. Heute müssen wir sicherstellen, dass alle Menschen in Polen – unabhängig von Herkunft oder Wohnort – die gleichen Chancen haben“, erklärte Trzaskowski.
Die Stichwahl um das Präsidentenamt findet am 1. Juni statt. Trzaskowski tritt gegen den nationalkonservativen Karol Nawrocki an. Umfragen prognostizieren ein enges Rennen.
PAP/jc