Deutsche Redaktion

Minsk lässt Oppositionsblogger Zichanouski und drei Polen nach US-vermittelten Gesprächen frei

22.06.2025 14:00
Weißrussland hat am Samstag 14 politische Gefangene freigelassen – darunter den inhaftierten Oppositionsblogger Sjarhej Zichanouski sowie drei polnische Staatsbürger. Dies geschah nach Gesprächen von  Gesandten des US-Präsidenten Donald Trump mit dem weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko in Minsk, teilte das polnische Außenministerium mit.  
Menschen, die ein Foto von Sjarhej Zichanouski in der Hand halten, nehmen an einer Wahlkampfveranstaltung der belarussischen oppositionellen Prsidentschaftskandidatin Swjatlana Zichanouskaja in Baranowitschi, etwa 150 km von Minsk entfernt, Belarus, am 02. August 2020 teil (Neuauflage vom 21. Juni 2025).
Menschen, die ein Foto von Sjarhej Zichanouski in der Hand halten, nehmen an einer Wahlkampfveranstaltung der belarussischen oppositionellen Präsidentschaftskandidatin Swjatlana Zichanouskaja in Baranowitschi, etwa 150 km von Minsk entfernt, Belarus, am 02. August 2020 teil (Neuauflage vom 21. Juni 2025).EPA/TATYANA ZENKOVICH

Sjarhej Zichanouski, Ehemann der im Exil lebenden Oppositionsführerin Swjatlana Zichanouskaja, verbüßte eine ursprünglich 18-jährige Haftstrafe, die im vergangenen Jahr auf 19,5 Jahre verlängert wurde. Ihm wurde die Organisation regierungskritischer Proteste vor der umstrittenen Wahl 2020 vorgeworfen. Seine Freilassung wurde von Zichanouskaja begrüßt – zugleich erinnerte sie daran, dass „noch immer 1.150 politische Gefangene in Belarus in Haft sitzen“.

In einer Stellungnahme erklärte das polnische Außenministerium, dass ein Vertreter des Ministeriums bei der Überführung in der US-Botschaft in Vilnius anwesend war. Warschau bedankte sich bei Donald Trump, dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda sowie den US-Emissären Keith Kellogg, John Coale und dem Kongressabgeordneten Chris Smith. Außenminister Radosław Sikorski schrieb auf X, Polen hoffe, dass dieser Durchbruch zur Freilassung weiterer Häftlinge führen werde – darunter auch des Journalisten Andrzej Poczobut.

Kellogg hat sich mit dem weißrussischen Machthaber Lukaschenko am Samstag laut Minsker Medien zu einem „Gespräch zur Vertrauensstärkung" getroffen. Weder Weißrussland noch die USA haben sich zunächst zu einem möglichen weiteren Gefangenenaustausch geäußert.

Die Namen der drei freigelassenen Polen wurden nicht veröffentlicht. Polen erklärte, sich seit den Massenverhaftungen infolge der harten Repressionen nach den Wahlen in Belarus vor fünf Jahren für ihre Freilassung eingesetzt zu haben.

„Poczobut, ein prominenter polnischstämmiger Aktivist und Journalist, verbüßt weiterhin eine achtjährige Haftstrafe in einer Hochsicherheitskolonie, zu der er 2023 wegen „Anstiftung zu Hass" verurteilt wurde.
Westliche Regierungen haben Weißrussland wegen der Inhaftierung von Regimekritikern und der Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine mit Sanktionen belegt.
Die Freilassungen vom Samstag stellen die erste größere Geste seit Anfang 2022 dar – Menschenrechtsorganisationen betonen jedoch, dass weiterhin „Hunderte Dissidenten, Journalisten und Demonstrierende in Haft sitzen.“

PAP/PR24/ps

 

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