Deutsche Redaktion

„Bedauern und Niederlage“. Ex-Vizeminister tritt aus Neuen Linke aus

27.06.2025 07:00
„Heute habe ich meinen Austritt aus der Neuen Linken erklärt. Ich tue das mit Bedauern und dem Gefühl des Scheiterns. (…) Die Linke ist gespalten und es fehlt an einer gemeinsamen Strategie“, teilte Maciej Gdula am Donnerstag mit.
Am Donnerstag gab der frhere Vizeminister fr Wissenschaft und Hochschulbildung, Maciej Gdula, seinen Austritt aus der Partei Nowa Lewica bekannt.
Am Donnerstag gab der frühere Vizeminister für Wissenschaft und Hochschulbildung, Maciej Gdula, seinen Austritt aus der Partei Nowa Lewica bekannt.Przemysław Chmielewski/PR

Am Donnerstag gab der frühere Vizeminister für Wissenschaft und Hochschulbildung der Regierung von Donald Tusk, Maciej Gdula, seinen Austritt aus der Partei Neue Linke bekannt.

„2025 stehen wir an einem ähnlichen Punkt wie 2015 – sowohl die Linke als auch das gesamte demokratische Lager sind gespalten und haben keine gemeinsame Strategie“, erklärte Gdula. Er erinnerte daran, dass 2019 mit neuen Personen eine breite linke Vertretung ins Parlament einzog und trotz Differenzen zusammenarbeitete. „Doch nach 2023 hielt diese Kooperation nur wenige Monate.“

Gdula: Spaltungen, Streit und „mangelnde Vorstellungskraft“ der Führung

„Anschließend folgten Spaltungen und Streit, die nicht nur ein Problem der Linken selbst sind, sondern auch Symptom einer Krise der Zusammenarbeit in der gesamten Koalition. Die Versuchung, auf Kosten anderer zu gewinnen, erweist sich als stärker als Verantwortung und das Bewusstsein gemeinsamer Ziele“, so Gdula.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Präsenz in der eng verstandenen Politik etwas an den ungünstigen Entwicklungen ändern kann. Die Neue Linke ist zu einer gefährlich einheitlichen Partei geworden – das zeigen auch die jüngsten Satzungsänderungen. Meine Auseinandersetzungen mit der Parteiführung über die Einbindung neuer Menschen in die linke Politik sind ein Beleg für die mangelnde Vorstellungskraft. Wenn Unterschiede und neue Gesichter schon innerhalb einer einzigen Partei als Problem gelten, ist eine Zusammenarbeit innerhalb der gesamten Koalition kaum vorstellbar“, erklärte Gdula. Am Ende dankte er seinen bisherigen Mitarbeitern.

Die Parteiführung oder andere Mitglieder der Neuen Linken haben sich bislang nicht öffentlich zu Gdulas Erklärung geäußert.

RMF24/ps

 

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