Gleichzeitig kritisierte Sikorski die bisherige europäische Migrationspolitik. In den vergangenen Jahrzehnten habe es „keine reife, nicht-rassistische Entscheidung über Migration“ gegeben. Man müsse anerkennen, „dass es eine gewisse Anzahl an Migranten gibt, die eine Gesellschaft aufnehmen kann – und Ströme, die die soziale Kohärenz bedrohen“, erklärte der Minister.
„Wenn alle täten, was Polen getan hat“
Sikorski verteidigte die polnische Migrationspolitik unter der neuen Regierung. „Wenn alle täten, was Polen getan hat, wäre das Migrationsproblem längst zurückgegangen“, sagte er. Polen habe Visa-Gebühren erhöht, gegen Schein-Studienvisa vorgegangen und die Anzahl der ausgestellten Visa reduziert. Zudem habe die aktuelle Regierung die Grenzanlage an der belarussischen Grenze fertiggestellt: „Unter der PiS war der Zaun zu 30 Prozent dicht – heute ist er zu 98 Prozent dicht.“
Auch die Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze verteidigte Sikorski. Deutschland habe seinerseits temporäre Kontrollen eingeführt, etwa wegen der unkontrollierten Migration über das Mittelmeer und den Balkan. „Deshalb mussten wir ebenfalls handeln“, so der Minister.
PAP/jc