In der Nacht zu Mittwoch war eine russische Drohne nahe der Ortschaft Osiny im Osten Polens auf ein Maisfeld gestürzt und explodiert. Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz sprach von einer „Provokation Russlands“, Außenminister Radosław Sikorski kündigte eine Protestnote an Moskau an. Die Staatsanwaltschaft in Lublin ermittelt.
Kowal, der auch den Rat für Zusammenarbeit mit der Ukraine leitet, warnte: „Immer wenn sich in den Beziehungen zur Ukraine etwas ändert, sogar bei einem Waffenstillstand, werden die Russen versuchen zu zeigen, wer angeblich schuld ist. In ihren Augen ist das sicher Polen.“
Nach seiner Einschätzung nutze Russland jede Gelegenheit, die als Schwäche Polens interpretiert werden könne. Hintergrund ist ein Treffen im Weißen Haus am Montag, bei dem US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit mehreren europäischen Politikern sprachen – jedoch ohne polnische Beteiligung.
Kowal betonte, nun müsse die für September geplante Reise des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki in die USA gründlich vorbereitet werden. Polen habe „proportional zu seiner Größe und seinen Möglichkeiten weltweit das größte Engagement für die Ukraine gezeigt“ und sei deshalb berechtigt, an Diskussionen über die Sicherheit in Mitteleuropa teilzunehmen.
PAP/jc