Das Fluggerät war in der Nacht zu Mittwoch nahe der Ortschaft Osiny in der Region Lublin auf ein Maisfeld gestürzt und explodiert. Durch die Detonation wurden Fensterscheiben in drei Häusern beschädigt. Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz erklärte, es habe sich um eine Drohne russischer Herkunft gehandelt.
Die polnische Seite reagierte empört. „Wir werden gegen die Handlungen der Russischen Föderation protestieren“, sagte Bosacki. Wer die Note entgegennehmen werde, sei noch offen, da der russische Botschafter seinen Posten kürzlich verlassen habe. Sollte der ranghöchste Diplomat in Warschau nicht erreichbar sein, werde die Protestnote in Moskau übergeben.
Ob es sich um eine gezielte Provokation oder einen unbeabsichtigten Grenzübertritt gehandelt habe, sei noch unklar. „Man muss in jedem Fall protestieren, wenn ein fremder Drohne oder ein anderes Objekt in den Luftraum der Republik Polen eindringt“, betonte Bosacki. Falls es Beweise für eine bewusste Provokation gebe, könne der Ton der Note verschärft werden.
Kosiniak-Kamysz sprach am Mittwoch von einer „Provokation der Russischen Föderation“. Der Vorfall ereigne sich in einer „besonderen Situation, während Gespräche über Frieden in der Ukraine laufen“.
Nach Angaben des polnischen Militärs handelte es sich wahrscheinlich um eine militärische Attrappe ohne Gefechtskopf, die nur eine geringe Menge Sprengstoff enthielt. Der Motor stamme aus chinesischer Produktion, gestartet worden sei die Drohne aber von russischem Gebiet, hieß es.
Polens Außenminister Radosław Sikorski betonte in sozialen Medien, die wiederholten Verletzungen des polnischen Luftraums zeigten, dass die wichtigste Aufgabe des Landes innerhalb der NATO die Verteidigung des eigenen Territoriums sei.
PAP/jc