Bei dem unbekannten Flugkörper, der in der Nacht zu Mittwoch gegen 2 Uhr auf einem Maisfeld nahe der Ortschaft Osiny im Kreis Łuków (Woiwodschaft Lublin) explodiert war, handelt es sich um eine russische Drohne. Das teilte das Verteidigungsministerium auf einer Pressekonferenz mit. Geht es nach Vizepremier und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz handelt es sich um eine Provokation, deren Ziel das sähen von Desinformation und Verunsicherung ist. Das Militär geht von einer Lockvogel-Drohne aus, deren Ziel die Täuschung von Luftabwehrsystemen ist.
Außenminister Radosław Sikorski kündigte bereits scharfe diplomatische Konsequenzen an. "Die erneute Verletzung unseres Luftraums aus östlicher Richtung bestätigt, dass Polens wichtigste Mission in der NATO die Verteidigung unseres eigenen Territoriums ist", Sikorski am Mittwochnachmittag auf der Plattform X. Das Außenministerium werde beim Verursacher protestieren.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass die Explosion durch Sprengstoff verursacht wurde. Art und Gewicht der Ladung sowie die Herkunft der Drohne sollen von Experten ermittelt werden. Unklar ist noch, ob die Maschine in der Luft oder beim Aufprall explodierte.
Keine Verletzung des Luftraums beobachtet
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz hatte am Mittwochvormittag zunächst erklärt, das Objekt weise "derzeit keine militärischen Merkmale" auf. Bei der Explosion wurde niemand verletzt, jedoch gingen in umliegenden Häusern Fensterscheiben zu Bruch und Türen wurden beschädigt. Einsatzkräfte fanden am Absturzort angeschmorte Metall- und Kunststoffteile.
Das Operationskommando der Streitkräfte erklärte indes, nach ersten Analysen sei "weder aus Richtung Ukraine noch Belarus" ein Eindringen in den polnischen Luftraum festgestellt worden.
Am Absturzort arbeiten unter Aufsicht der Staatsanwaltschaft Militärpolizei, Territorialverteidigung, operative Einheiten und Beamte des Inlandsgeheimdienstes ABW. Zur Suche und Lageaufklärung wurden Hubschrauber und Drohnen eingesetzt. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.
tvn24/adn