Deutsche Redaktion

Kreml lehnt Kommentar zu Drohneneinsatz über Polen ab

10.09.2025 13:37
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum in der Nacht zum Mittwoch hat der Kreml eine Stellungnahme abgelehnt. Kremlsprecher Dmitri Peskow verwies am Mittwoch darauf, dass die Angelegenheit in die Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums falle. Dieses habe sich bislang nicht geäußert.
Dmitri Peskow
Dmitri PeskowYURI KOCHETKOV/AFP/East News

„Das ist eine Frage für das Verteidigungsministerium“, sagte Peskow vor Journalisten in Moskau. „Von dort gibt es bisher keine Kommentare.“

Zugleich erklärte der Kreml-Sprecher, Russland habe von polnischer Seite keine Anfrage wegen des Vorfalls erhalten. „Es gab keine Bitte um Kontaktaufnahme“, so Peskow.

Mit Blick auf internationale Reaktionen warf er der Europäischen Union und der NATO vor, Russland systematisch zu beschuldigen. „Die Führungen der EU und der NATO beschuldigen Russland jeden Tag der Provokation – in den meisten Fällen sogar ohne den Versuch, irgendein Argument vorzubringen“, sagte Peskow.

Nach Angaben aus Warschau war der polnische Luftraum in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch während eines russischen Angriffs auf die Ukraine durch Drohnen verletzt worden. Mehrere unbemannte Fluggeräte seien von polnischen und verbündeten Streitkräften abgeschossen worden.


PAP/jc

Sicherheitsexperte: Drohnen-Abschüsse in Polen markieren historischen Wendepunkt

10.09.2025 09:48
Der sicherheitspolitische Analyst Marek Świerczyński sieht im nächtlichen Abschuss russischer Drohnen über Polen eine historische Zäsur. „Diese Nacht wird in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal hat sich Polen entschieden, militärisch auf eine Bedrohung zu reagieren“, sagte der Leiter des Bereichs Sicherheit und internationale Angelegenheiten beim Thinktank Polityka Insight der polnischen Nachrichtenagentur PAP am Mittwoch.

Ukraine fordert Einsatz westlicher Luftabwehr über eigenem Luftraum

10.09.2025 09:57
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum in der Nacht zum Mittwoch hat die Ukraine ihre westlichen Partner zu einem Kurswechsel beim Schutz des ukrainischen Himmels aufgerufen. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte eine Entscheidung, die es den Nachbarstaaten der Ukraine erlaubt, ihre Luftabwehrsysteme auch zum Abfangen von Drohnen und Raketen über ukrainischem Gebiet einzusetzen – insbesondere in den Grenzregionen zur NATO.

Tusk warnt vor wachsender Bedrohung durch Russland und Belarus – Polen vor „kritischen Tagen“

10.09.2025 11:50
Nach dem nächtlichen Eindringen mehrerer russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Ministerpräsident Donald Tusk im Sejm vor einer zunehmenden Bedrohung durch Russland und Belarus gewarnt. Zugleich forderte er eine vollständige Mobilisierung der westlichen Bündnisse, insbesondere der NATO. Polen befinde sich zwar nicht im Kriegszustand, doch die Lage sei ernster denn je seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.