Nach Angaben des Militärs habe die Armee „ein Dutzend Objekte“ beobachtet. Gegen jene, die eine Gefahr darstellten, sei „die Entscheidung zur Neutralisierung“ gefallen. Die Truppen seien in höchster Alarmbereitschaft, hieß es.
„Polnische und verbündete Flugzeuge operieren in unserem Luftraum, und die bodengestützten Systeme der Luftverteidigung und Radaraufklärung haben den höchsten Bereitschaftszustand erreicht“, teilte das Kommando weiter mit.
Schutzmaßnahmen in Grenzregionen
Die Maßnahmen hätten vor allem einen präventiven Charakter, betonte die Armee. Sie dienten der Absicherung des Luftraums und dem Schutz der Bevölkerung. Besonders gefährdet seien die Woiwodschaften Podlachien, Masowien und Lublin im Osten des Landes.
Ministerpräsident Donald Tusk bestätigte, dass das Militär Waffen eingesetzt habe. „Es läuft eine Operation im Zusammenhang mit der mehrfachen Verletzung des polnischen Luftraums. Gegen die Objekte hat das Militär Waffen eingesetzt“, schrieb Tusk in der Nacht auf der Plattform X.
Er stehe in ständigem Kontakt mit Präsident Karol Nawrocki und dem Verteidigungsminister.
Auch Vizeverteidigungsminister Cezary Tomczyk warnte die Bevölkerung und rief zur Vorsicht auf. „Über Polen läuft eine Operation zur Neutralisierung von Objekten, die die Grenze der Republik Polen verletzt haben“, schrieb er. Alle zuständigen Dienste seien im Einsatz. Die Bürger sollten ausschließlich den Mitteilungen von Militär und Polizei folgen.
Flughäfen zeitweise geschlossen
Die Folgen der Vorfälle waren auch im zivilen Luftverkehr spürbar. Der Warschauer Chopin-Flughafen teilte mit, der Luftraum über Teilen des Landes sei „zur Gewährleistung der Sicherheit“ zeitweise geschlossen worden. Der Flughafen selbst sei zwar geöffnet, es fänden jedoch keine Flugbewegungen statt. Passagiere wurden aufgerufen, die offiziellen Mitteilungen von Behörden und Fluggesellschaften zu beachten.
Auch die US-Luftfahrtbehörde FAA bestätigte Einschränkungen. Demnach seien in der Nacht zum Mittwoch gleich vier polnische Flughäfen – Warschau-Chopin, Rzeszów-Jasionka, Warschau-Modlin und Lublin – wegen „ungeplanter militärischer Aktivitäten“ geschlossen worden.
Hintergrund: Russische Angriffe auf Ukraine
Nach polnischen Angaben stand die Verletzung des Luftraums im Zusammenhang mit neuen massiven russischen Angriffen auf ukrainische Ziele. „Die Russische Föderation führt weitere massive Schläge auf Objekte auf dem Gebiet der Ukraine aus“, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte.
Die Suche nach den abgeschossenen Drohnen dauert an. „Das Operative Kommando überwacht die aktuelle Lage, und polnische wie auch verbündete Kräfte bleiben in voller Einsatzbereitschaft“, betonte die Armee.
PAP/jc