Deutsche Redaktion

Großbritannien, Kanada und Australien erkennen unabhängigen Staat Palästina an

22.09.2025 00:10
Dies gaben der kanadische Premierminister Mark Carney, der britische Premierminister Keir Starmer und der australische Premierminister Anthony Albanese bekannt. Israel droht das Westjordanlands zu annektieren.
Der australische Premierminister Anthony Albanese spricht in New York mit dem palstinensischen UN-Botschafter Riyad Mansour im UN-Hauptquartier. Australien, Kanada und Grobritannien haben offiziell den Staat Palstina anerkannt, wie die jeweiligen Premierminister der Lnder am 21. September 2025 bekanntgaben.
Der australische Premierminister Anthony Albanese spricht in New York mit dem palästinensischen UN-Botschafter Riyad Mansour im UN-Hauptquartier. Australien, Kanada und Großbritannien haben offiziell den Staat Palästina anerkannt, wie die jeweiligen Premierminister der Länder am 21. September 2025 bekanntgaben.EPA/LUKAS COCH

Kanada, Australien und Großbritannien haben die Unabhängigkeit des Staates Palästina anerkannt. Es sind die ersten Länder der G7-Gruppe, die diesen Schritt gegangen sind. Kurz nach den Regierungen Kanadas und Australiens äußerte sich der britische Premierminister Keir Starmer: „Heute erkennt Großbritannien offiziell den Staat Palästina an, um die Hoffnung auf Frieden für Palästinenser und Israelis sowie auf eine Zwei-Staaten-Lösung wiederzubeleben“, schrieb er auf X. Der britische Regierungschef kündigte zudem weitere Sanktionen gegen die Terrororganisation Hamas an.

Die Entscheidung Kanadas und Australiens ist international auf breite Resonanz gestoßen. Die palästinensischen Behörden haben sie als „Meilenstein“ im Kampf um die Anerkennung von Unabhängigkeit und Souveränität erklärt. Der palästinensische Premierminister Muhammad Schtajeh betonte, es sei ein „Signal an andere westliche Länder, denselben Weg zu gehen“.

Israel droht Westjordanlands zu annektieren
Israel zeigte sich dagegen „zutiefst enttäuscht“ und rief die Botschafter Kanadas und Australiens zu Konsultationen ein. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums erklärte, die Entscheidung erschwere den Friedensprozess und könne zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen.

Die Entscheidung zur Anerkennung des palästinensischen Staates hat scharfe Reaktionen israelischer Politiker ausgelöst. Rechtsextreme Minister haben die sofortige Annexion des Westjordanlands gefordert, während die Opposition sowohl die Regierung Netanjahus als auch das Vorgehen westlicher Staaten kritisiert. „Die einzige Antwort auf diesen anti-israelischen Schritt ist die Erklärung der Souveränität über die jüdische Heimat in Judäa und Samaria sowie die endgültige Streichung der törichten Idee eines palästinensischen Staates von der Tagesordnung“, schrieb Finanzminister Bezalel Smotrich auf X.

Judäa und Samaria sind die offiziellen israelischen Bezeichnungen für das Westjordanland. Israel hält das Gebiet in dem rund drei Millionen Palästinenser und über 500.000 jüdische Siedler leben seit 1967 besetzt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt seit Jahren die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates neben Israel ab. Am Sonntag kritisierte er erneut die Entscheidung Großbritanniens, Kanadas und Australiens und bezeichnete sie als „Belohnung für den Terror der Hamas“.

Wachsende Unterstützung für Palästina
Die Anerkennung des Staates Palästina durch Kanada, Australien und Großbritannien fügt sich in einen breiteren internationalen Trend ein. In den vergangenen Monaten haben unter anderem Spanien, Irland und Norwegen ähnliche Entscheidungen getroffen. Immer mehr Staaten fordern eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt und die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser.
Kanada bricht als erstes G7-Land mit der bisherigen Politik der größten Volkswirtschaften der Welt, die sich bislang von einer offiziellen Anerkennung Palästinas zurückgehalten haben. Experten betonen, dies könne Druck auf die übrigen Mitglieder der Gruppe ausüben – darunter die Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan.

RMF24/PAP

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