Deutsche Redaktion

Nord-Stream-Ermittlungen: Polnisches Gericht lehnt Auslieferung von Verdächtigem an Deutschland ab

17.10.2025 14:30
Der 49-Jährige war am 30. September auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe festgenommen worden. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück und erklärte, er habe sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Ukraine befunden.
Berichten zufolge soll sich der ehemalige Beamte der Stasi und enger Mitarbeiter Wladimir Putins, Matthias Warnig, in den USA fr die erneute Inbetriebnahme der Nord Stream 2 einsetzen.
Berichten zufolge soll sich der ehemalige Beamte der Stasi und enger Mitarbeiter Wladimir Putins, Matthias Warnig, in den USA für die erneute Inbetriebnahme der Nord Stream 2 einsetzen. dragancfm/Shutterstock

Ein Gericht in Warschau hat die Auslieferung des wegen des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines gesuchten Ukrainers Wołodymyr Ż. an Deutschland abgelehnt und zugleich seine Untersuchungshaft aufgehoben. Premierminister Tusk kommentierte auf X: "Gut so. Fall abgeschlossen."

Der 49-Jährige war am 30. September auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe festgenommen worden. Die deutschen Behörden werfen ihm Sabotage, Sachbeschädigung und die Beteiligung an der Zerstörung der Gaspipeline Nord Stream 2 vor.

Bei den Explosionen am 26. September 2022 waren drei von vier Leitungssträngen der Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf dem Grund der Ostsee zerstört worden. Die Leitungen transportierten Erdgas aus Russland nach Deutschland und galten als zentrales Element der europäischen Energieversorgung.

Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück und erklärte, er habe sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Ukraine befunden.

PAP/tvn24/adn

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