Der Besuch Sikorskis fällt in eine Phase erhöhter Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan. Erst am Sonntag hatten beide Länder in Katar ein sofortiges Waffenstillstandsabkommen geschlossen. „Während der Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf einen sofortigen Waffenstillstand sowie auf Mechanismen, um einen dauerhaften Frieden und Stabilität zu sichern“, teilte das katarische Außenministerium mit.
Die Gespräche in Katar folgten mehr als einer Woche heftiger Kämpfe an der pakistanisch-afghanischen Grenze – den blutigsten Auseinandersetzungen seit Jahren. Dutzende Menschen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Nach Angaben pakistanischer Behörden waren zuvor sieben Soldaten bei einem Selbstmordanschlag nahe der Grenze getötet und 13 weitere verletzt worden. Pakistan reagierte mit Luftangriffen, bei denen nach Angaben der in Afghanistan herrschenden Taliban auch Zivilisten ums Leben kamen.
Islamabad wirft Kabul vor, der militanten Gruppe Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) Unterschlupf zu gewähren. Die Organisation kämpft seit 2007 gegen die pakistanischen Sicherheitskräfte, um die Regierung zu stürzen und ein striktes islamistisches Rechtssystem durchzusetzen. Afghanistan weist diese Vorwürfe zurück. Beide Länder teilen eine mehr als 2600 Kilometer lange Grenze, deren Verlauf Kabul nie offiziell anerkannt hat.
PAP/jc