Deutsche Redaktion

„Ich habe Nord Stream nicht gesprengt“, sagt von Deutschland gesuchter Ukrainer

23.10.2025 06:40
Wolodymyr Schurawlew, dem Deutschland die Sprengung der russisch-deutschen Nord-Stream-Gaspipelines im Jahr 2022 vorwirft, hat in einem Interview mit polnischen Medien jegliche Sabotagevorwürfe zurückgewiesen.
Ein polnisches Gericht hat letzte Woche die Auslieferung des ukrainischen Staatsbrgers Wolodymyr Schurawlow nach Deutschland gestoppt und seine Freilassung angeordnet  eine Entscheidung, die von den polnischen Behrden begrt wurde.
Ein polnisches Gericht hat letzte Woche die Auslieferung des ukrainischen Staatsbürgers Wolodymyr Schurawlow nach Deutschland gestoppt und seine Freilassung angeordnet – eine Entscheidung, die von den polnischen Behörden begrüßt wurde.PAP/Rafał Guz

Ein polnisches Gericht hat letzte Woche die Auslieferung des ukrainischen Staatsbürgers Wolodymyr Schurawlew nach Deutschland gestoppt und seine Freilassung angeordnet – eine Entscheidung, die von den polnischen Behörden begrüßt wurde. Nach dem Urteil erklärte Schurawlow gegenüber dem polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP: „Ich habe in Deutschland kein Verbrechen begangen und ich habe die Nord Stream nicht gesprengt.“

Schurawlew lebt seit 2022 in Polen. Im Interview sprach er Polnisch und sagte, er habe erstmals erfahren, dass er unter Verdacht steht, als die polnischen Sicherheitsdienste seine Wohnung durchsucht haben.

„Ich habe letztes Jahr erfahren, dass ich verdächtigt werde, als meine Wohnung von der polnischen Inlands-Sicherheitsagentur gemeinsam mit deutschen Ermittlern durchsucht wurde“, sagte er. „Zu der Zeit war ich zufällig nicht zu Hause. Bei der Durchsuchung wurde meine gesamte Tauchausrüstung – Flossen und Masken – beschlagnahmt. Ich habe keine Ahnung, warum“, fügte er hinzu.

Deutsche Staatsanwälte gehen davon aus, dass Schurawlew 2022 zu einer Gruppe von Tauchern gehörte, die Sprengstoff an den Pipelines angebracht haben und diese durch die Explosion bis heute außer Betrieb gesetzt haben.

PR/TVPInfo/ps

Cenckiewicz: Polen darf Verdächtigen im Nord-Stream-Fall nicht ausliefern

13.10.2025 10:54
Polens Sicherheitsberater Sławomir Cenckiewicz hat sich klar gegen eine Auslieferung des Ukrainers Wolodymyr Z. nach Deutschland ausgesprochen. „Natürlich nicht“, sagte der Leiter des Büros für Nationale Sicherheit (BBN) in einem am Sonntag veröffentlichten Interview auf YouTube. „Im Interesse Polens war es, ein Element der Kriegsmaschinerie der Russischen Föderation zu beschädigen oder zu zerstören – und das ist geschehen.“

Nord Stream-Sprengung: Italien blockiert Auslieferung des Verdächtigen an Deutschland

16.10.2025 08:20
Der Oberste Kassationsgerichtshof Italiens hat die Berufung von Sierhij K. stattgegeben. Der ukrainische Staatsbürger wird der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verdächtigt. Die Entscheidung bedeutet, dass der Mann vorerst nicht an Deutschland ausgeliefert wird und der Fall erneut geprüft werden muss.

Nord-Stream-Ermittlungen: Polnisches Gericht lehnt Auslieferung von Verdächtigem an Deutschland ab

17.10.2025 14:30
Der 49-Jährige war am 30. September auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe festgenommen worden. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück und erklärte, er habe sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Ukraine befunden.

Kommentar: Polen durfte Wolodymyr Schurawlow nicht an Deutschland ausliefern

20.10.2025 12:27
Der Fall der Auslieferung von Wolodymyr Schurawlow ist weit mehr als nur ein weiterer Rechtsstreit zwischen EU-Staaten. Es ist ein Prüfstein dafür, ob wir das Recht im Lichte seines Geistes und seines Zwecks zu lesen vermögen – und nicht als eine Sammlung toter Regeln, die sich für politische Zwecke instrumentalisieren lassen. Polen hat auf diese Herausforderung eindeutig geantwortet: Schurawlow durfte nicht ausgeliefert werden. Und zwar nicht, weil jemand ein Machtspektakel inszenieren wollte, sondern weil am Ende jedes Gesetzes der Mensch, seine Rechte und seine reale Sicherheit stehen müssen, schreibt der Publizist Sławomir Sieradzki.

AfD empört über Polens Entscheidung im Fall Nord Stream

20.10.2025 22:45
Ein polnisches Gericht hat entschieden, den wegen der Sprengung der Nord Stream-Pipelines verdächtigten Wolodymyr Schurawlow nicht an Deutschland auszuliefern. Die Entscheidung hat scharfe Reaktionen in der deutschen AfD ausgelöst. Vertreter der Partei warfen Polen vor, Täter zu schützen, und forderten Konsequenzen auf EU-Ebene.