An der Spitze des weltweiten Rankings steht erneut Singapur. Bürger des Stadtstaates haben visafreien Zugang zu 193 Staaten und Territorien, teilte die Beratungsfirma Henley & Partners mit. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Südkorea (190 Länder) und Japan (189).
„Diese Dominanz asiatischer Staaten ist Ausdruck der wachsenden wirtschaftlichen und diplomatischen Bedeutung der Region“, sagte Dr. Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners. „Sie steht für Vertrauen, Stabilität und verantwortungsvolle Außenpolitik.“
Polen konnte seine Position aus dem Vorjahr halten und zählt nun zu den führenden Staaten Mittel- und Osteuropas. Laut dem Index profitieren polnische Reisende von einer „konsequenten Politik der Offenheit“ und zahlreichen bilateralen Abkommen, die den visafreien Reiseverkehr erweitern. „Das zeigt das steigende internationale Vertrauen in Polen“, heißt es in der Analyse. Länder wie Kroatien, Estland oder die Slowakei liegen im Ranking hinter Polen.
Überraschend fiel der US-Pass erstmals aus den ersten zehn Rängen heraus. Die Vereinigten Staaten belegen nun Platz 12, gleichauf mit Malaysia. Amerikanische Staatsbürger können derzeit visafrei in 180 Länder reisen – drei weniger als noch Anfang des Jahres.
Kaelin sprach von einem „Signal grundlegender Veränderungen in der globalen Mobilität und der Dynamik der Soft Power“. Experten verweisen darauf, dass der Verlust visafreier Einreise etwa nach Brasilien und das Fehlen auf Chinas Liste visafreier Staaten zu diesem Rückgang beigetragen haben.
Hinter den asiatischen Spitzenreitern folgen in Europa Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Schweden auf den Plätzen vier bis sechs. Damit bleibt der Kontinent trotz der asiatischen Konkurrenz die Region mit der größten Reisefreiheit weltweit.
Der Henley Passport Index basiert auf Daten der International Air Transport Association (IATA) und gilt als internationaler Maßstab für Reisefreiheit. Er vergleicht 199 Pässe und ihren Zugang zu 227 Reisezielen.
Henley Passport Index 2025/jc