Deutsche Redaktion

Affäre um Justizfonds: Sejm prüft Aufhebung von Ziobros Immunität, Ex-Justizminister bleibt vorerst in Budapest

07.11.2025 10:17
Ziobro wird von der Nationalen Staatsanwaltschaft in 26 Fällen beschuldigt, darunter der Bildung und Leitung einer organisierten kriminellen Vereinigung sowie der Veruntreuung von Geldern aus dem Justizfonds. Der Politiker hält sich derzeit weiterhin in Budapest auf. Die Vorwürfe bezeichnete er als „absurd“.
Zbigniew Ziobro oświadczył, że nie złożył wniosku o azyl polityczny na Węgrzech
Zbigniew Ziobro oświadczył, że nie złożył wniosku o azyl polityczny na WęgrzechFoto: Wojciech Olkusnik/East News

Warschau/Budapest – Der Sejm berät am Freitag über die Aufhebung der Immunität des ehemaligen Justizministers Zbigniew Ziobro sowie über die Genehmigung seiner Festnahme und Untersuchungshaft. Der zuständige Parlamentsausschuss hat den Antrag der Staatsanwaltschaft bereits positiv bewertet.

Ziobro wird von der Nationalen Staatsanwaltschaft in 26 Fällen beschuldigt, darunter der Bildung und Leitung einer organisierten kriminellen Vereinigung sowie der Veruntreuung von Geldern aus dem Justizfonds. Die Ermittler werfen ihm vor, öffentliche Mittel an unberechtigte Organisationen weitergeleitet zu haben.

Der Politiker hält sich derzeit weiterhin in Budapest auf. Gegenüber ausgewählten Medien erklärte er, keinen Asylantrag in Ungarn gestellt zu haben, ließ aber offen, ob er nach Polen zurückkehren werde. Nach eigenen Angaben habe er auf die geplante Rückreise verzichtet, nachdem er erfahren habe, dass ihm in Warschau sofort Handschellen angelegt werden sollten. Die Vorwürfe bezeichnete er als „absurd“.

Ziobro trat am Donnerstag in Budapest im Zentrum für Grundrechte auf, einer Viktor Orbán nahestehenden Institution. Dort befindet sich auch der Ungarisch-Polnische Freiheitsinstitut, das von seinem früheren Stellvertreter Marcin Romanowski geleitet wird, der in derselben Affäre beschuldigt wird und sich ebenfalls in Ungarn aufhält.

IAR/adn

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