Die Reaktion des polnischen Staates auf jüngste Sabotageakte wird in der Bevölkerung überwiegend kritisch gesehen. In einer IBRiS-Umfrage für die „Rzeczpospolita“ bewerteten 46,2 Prozent das Vorgehen schlecht und 41,9 Prozent gut; 12 Prozent äußerten keine Meinung. „Sehr gut“ sagten 8,6 Prozent, „eher gut“ 33,3 Prozent; „sehr schlecht“ 31,6 Prozent und „eher schlecht“ 14,6 Prozent.
Die Bewertungen folgen politischen und sozialen Trennlinien: 82 Prozent der Anhänger des Regierungslagers äußern Zustimmung, 74 Prozent der Oppositionssympathisanten Kritik. Frauen urteilen häufiger positiv (47 Prozent), Männer mehrheitlich negativ (52 Prozent). Positive Bewertungen überwiegen unter 50- (59 Prozent) und 70-Jährigen (60 Prozent), negative unter 30-Jährigen (63 Prozent). Auf dem Land dominiert Kritik (67 Prozent), in mittelgroßen Städten Zustimmung (61 Prozent). Personen mit Grund-/Berufsausbildung bewerten das Handeln überwiegend negativ (59 Prozent), Befragte mit Hochschulabschluss eher positiv (49 Prozent „eher gut“).
Auch Mediennutzung und Parteipräferenz korrelieren mit den Urteilen: TVN-Zuschauer vergeben überwiegend gute Noten (77 Prozent), Zuschauer von Telewizja Republika mehrheitlich schlechte (66 Prozent). Kritisch äußern sich vor allem Wähler von PiS (80 Prozent) und Konfederacja (62 Prozent). Positiv urteilen Anhänger von Koalicja Obywatelska (79 Prozent), Nowa Lewica (73 Prozent) und Trzecia Droga (72 Prozent) sowie die Wählerschaften von Rafał Trzaskowski (85 Prozent), Szymon Hołownia (82 Prozent), Magdalena Biejat (66 Prozent) und Grzegorz Braun (54 Prozent). Die Unterstützer von Präsident Karol Nawrocki sehen das staatliche Vorgehen zu 87 Prozent kritisch.
Die CATI-Befragung fand am 21.–22. November unter 1075 Erwachsenen statt.
PAP/adn