Deutsche Redaktion

US-Denkfabrik: Bahnverkehr-Sabotage als Russlands Strategie zur Destabilisierung Europas

19.11.2025 06:00
Die Sabotageakte gegen das polnische Schienennetz am vergangenen Wochenende sind nach Einschätzung des in Washington ansässigen Institute for the Study of War (ISW) Teil von Russlands wachsender Kampagne zur Destabilisierung Europas, teilte das Institut am Dienstag mit.
Polens Ministerprsident Donald Tusk erklrte am Dienstag vor dem Parlament, die Behrden htten zwei Ukrainer identifiziert, die im Auftrag des russischen Geheimdienstes fr Sabotageakte am polnischen Bahnnetz verantwortlich seien.
Polens Ministerpräsident Donald Tusk erklärte am Dienstag vor dem Parlament, die Behörden hätten zwei Ukrainer identifiziert, die im Auftrag des russischen Geheimdienstes für Sabotageakte am polnischen Bahnnetz verantwortlich seien.Foto: PAP/Przemysław Piątkowski

Wie das ISW erklärte, habe der investigative Journalist Christo Grozew Aufnahmen eines beschädigten Gleisabschnitts nahe Warschau veröffentlicht. Zu sehen sei ein „über das Gleis verlegtes Elektrokabel auf der Strecke nach Rzeszów“, einem wichtigen logistischen Knotenpunkt für westliche Militärhilfe an die Ukraine. Wie Grozew feststellte, sei das Kabel 300 Meter lang gewesen und habe zu einem nahegelegenen Parkplatz geführt, was einem Saboteur ermöglicht hätte, einen Sprengsatz aus der Ferne zu zünden.

Dem ISW zufolge bleibe unklar, ob der Vorfall auf der Strecke Warschau–Rzeszów mit der Beschädigung der Verbindung Warschau–Lublin zusammenhänge. Beide Linien würden jedoch den Transport westlicher Militärhilfe für die Ukraine unterstützen. Der Denkfabrik nach würden die Anschläge im Rahmen einer zunehmenden „Phase-Null“-Kampagne Russlands erfolgen. Sie ziele darauf ab, Europa zu destabilisieren, den Zusammenhalt der NATO zu untergraben und die politischen, informationellen und psychologischen Voraussetzungen für einen möglichen künftigen russischen Krieg gegen das Bündnis zu schaffen.

Polens Ministerpräsident Donald Tusk erklärte am Dienstag vor dem Parlament, die Behörden hätten zwei Ukrainer identifiziert, die im Auftrag des russischen Geheimdienstes für Sabotageakte am polnischen Bahnnetz verantwortlich seien. „Saboteure haben kürzlich mindestens zwei Abschnitte einer polnischen Bahnstrecke auf der Route in die Ukraine beschädigt“, hieß es. Die polnische Polizei teilte mit, ein Zugführer habe am Sonntagmorgen Beschädigungen an einem Abschnitt der Strecke Warschau–Lublin nahe dem Dorf Życzyn gemeldet.

PAP/understandingwar.org/ps

ISW: Zwei private Militärunternehmen sollen Operationen der Wagnergruppe übernehmen

05.11.2023 08:42
„Diese Entscheidung ist wohl ein Versuch, eine Situation zu vermeiden, in der ein Militärunternehmen und die Person, die es finanziert, wieder genügend Bedeutung und Einfluss erlangen, um Putin und die russische Führung potenziell zu bedrohen", erklärt das ISW.

US-Denkfabrik: Russland könnte Ukraine erobern, sollten die USA ihre Militärhilfe einstellen

16.12.2023 07:56
"Eine russische Eroberung der gesamten Ukraine ist keineswegs unmöglich, wenn die Vereinigten Staaten sämtliche Militärhilfe abbrechen und Europa dem Beispiel folgt", warnte das in den USA ansässige Institute for the Study of War (ISW). Ein solches Szenario würde die Armee des Kremls "bis an die NATO-Grenze vom Schwarzen Meer bis zum Arktischen Ozean" bringen, fügte die US-Denkfabrik hinzu. 

Denkfabrik: Russland bereitet sich auf Krieg mit der NATO vor

22.03.2024 09:29
„Mehrere russische Finanz-, Wirtschafts- und Militärindikatoren deuten darauf hin, dass sich Russland auf einen groß angelegten konventionellen Konflikt mit der NATO vorbereitet, zwar nicht unmittelbar, aber wahrscheinlich in kürzerer Zeit als einige westliche Analysten ursprünglich angenommen haben", so die US-Denkfabrik ISW in ihrer jüngsten Analyse des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Ukraine darf tief in Russland angreifen. USA, Frankreich und Großbritannien geben grünes Licht

18.11.2024 00:30
Die Regierung von Präsident Joe Biden hat die Beschränkungen aufgehoben, die die Ukraine daran gehindert haben, mit Langstreckenwaffen aus den USA tief in russischem Gebiet anzugreifen. Dies ist wahrscheinlich die bedeutendste Änderung der US-Politik seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Die Regierungen in London und Paris sollen dem zustimmen.