Deutsche Redaktion

Tusk: Kapitulation der Ukraine würde Polen bedrohen

18.12.2025 17:00
Polen werde bedroht sein, sollte die Ukraine infolge falscher Entscheidungen Europas zur Kapitulation gezwungen sein, betonte Donald Tusk im Gespräch mit Journalisten in Brüssel.
Es ist meine Aufgabe, darauf zu achten, dass Polen keinen negativen Folgen dieses Abkommens ausgesetzt wird, sagte der Ministerprsident am Donnerstag in Brssel.
„Es ist meine Aufgabe, darauf zu achten, dass Polen keinen negativen Folgen dieses Abkommens ausgesetzt wird", sagte der Ministerpräsident am Donnerstag in Brüssel.EPA/OLIVIER MATTHYS

„Es ist meine Aufgabe, darauf zu achten, dass Polen keinen negativen Folgen dieses Abkommens ausgesetzt wird", sagte der Ministerpräsident am Donnerstag in Brüssel, wo ein EU-Gipfel stattfand. „Ich wünsche mir, dass das endlich alle verstehen – nicht nur Kollegen in Europa, sondern auch in Polen. Wenn wir von der Notwendigkeit sprechen, die Ukraine mit eingefrorenen russischen Mitteln zu unterstützen, dann deshalb, weil wir wissen: Die Unabhängigkeit der Ukraine hält das Risiko von Aggression oder Krieg von Polens Grenzen fern. Ein Zusammenbruch der Ukraine infolge dieses Krieges würde eine unmittelbare Bedrohung für Polen bedeuten. Deshalb betrachten wir die Frage auch aus einer – in gewissem Sinne – egoistischen Perspektive und im polnischen Interesse", sagte Donald Tusk.

Tusk warnte zudem, dass die Unterstützung für die Ukraine in der aktuellen Lage – also der Schutz vor einer erzwungenen Kapitulation – zugleich verhindern solle, dass Russland auch gegenüber Polen einen strategischen Vorteil erlange. Andernfalls wäre die polnische Unabhängigkeit gefährdet, wenn die Ukraine infolge falscher Entscheidungen oder von Untätigkeit – etwa auf europäischer Seite – zur Kapitulation gezwungen würde, betonte der Regierungschef.

EU-Staats- und Regierungschefs haben sich am Donnerstag in der belgischen Hauptstadt getroffen, um über Möglichkeiten zur Finanzierung der ukrainischen Kriegsanstrengungen zu beraten. Dazu gehört auch ein Vorschlag, Kredite durch eingefrorene russische Vermögenswerte abzusichern, berichtete die polnische Presseagentur PAP. Ministerpräsident Donald Tusk zufolge wäre ein solcher Ansatz die wirksamste Lösung. Die Staats- und Regierungschefs haben auch über Garantien für große Mengen eingefrorener russischer Vermögenswerte haltende Länder beraten. Dies betreffe insbesondere Belgien, das nach Kriegsende mögliche rechtliche Schritte Moskaus befürchte.

wp/ps

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