Deutsche Redaktion

Polen will Forschungsstation am Südpol wiedereröffnen

04.11.2021 09:00
Ein Team von Geophysikern der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) macht sich auf den Weg in die Antarktis, um die Forschungsstation des Landes am Südpol nach einer Unterbrechung von mehr als vier Jahrzehnten wieder zu eröffnen. 
Zorza polarna nad Polską Stacją Polarną Hornsund
Zorza polarna nad Polską Stacją Polarną Hornsundshutterstock.com/JoannaPerchaluk

Die von den Russen errichtete und 1959 von Polen übernommene A.B. Dobrowolski-Station ist seit 1979 inaktiv, doch ihre Lage in der Bunger-Oase-Region der Ostantarktis macht sie nach Ansicht von Wissenschaftlern einzigartig geeignet für umfassende geophysikalische Forschungen.

"Es ist ein einzigartiger Ort auf der Erde, an dem man das Gerüst des inneren Kerns unseres Planeten unbeeinflusst von menschlichen Aktivitäten oder von seismischen Wellen, die vom Ozean verursacht werden, beobachten kann", sagte der Leiter der polnischen Expedition, Prof. Marek Lewandowski gegenüber der Nachrichtenagentur des polnischen Rundfunks IAR.

Der Wissenschaftler fügte hinzu, dass das Ziel der Mission darin bestehe, die A.B. Dobrowolski-Station wieder in Betrieb zu nehmen und sie mit solarbetriebenen, automatischen Messgeräten auszustatten. Die Station wird damit in der Lage sein, eigene Berechnungen durchzuführen und diese nach Warschau zu senden, erklärte Lewandowski.

Nach einer zweimonatigen Schiffsreise werden vier erfahrene Geophysiker voraussichtlich Anfang Januar in der Ostantarktis eintreffen. In den nächsten zwei Monaten werden sie Forschungsarbeiten durchführen, bevor sie im Frühjahr nach Polen zurückkehren. Alle vier Mitglieder der Expedition haben bereits an wissenschaftlichen Missionen in ähnlichen Regionen der Welt teilgenommen, berichtet die Nachrichtenagentur IAR.


IAR/ps