Deutsche Redaktion

Deutsche Minderheit nach 33 Jahren außerhalb des Sejm

17.10.2023 07:10
Nach den Ergebnissen der Parlamentswahlen wird der Wahlausschuss der Deutschen Minderheit zum ersten Mal seit 1990 keinen Vertreter im Sejm oder im Senat haben. 
Der Sejm der Republik Polen bildet neben dem Senat eine der beiden Kammern des polnischen Parlaments.
Der Sejm der Republik Polen bildet neben dem Senat eine der beiden Kammern des polnischen Parlaments.Grand Warszawski/Shutterstock

Wie die Pressestelle des Soziokulturellen Bundes der Deutschen in Śląsk Opolski mitteilte, „haben die Mitglieder der KWW-Deutschen Minderheit mit Erstaunen und Bedauern zur Kenntnis genommen, dass keiner der Kandidaten der Liste Nr. 11 - KWW-Deutsche Minderheit - bei den diesjährigen Wahlen zum Parlament der Republik Polen einen Sitz im Parlament oder im Senat erhalten hat."

Nach Ansicht der Aktivisten des Bundes liege der Grund für den Verlust der Vertreter im Sejm und im Senat in der natürlich abnehmenden ethnischen Bevölkerung unserer Wählergruppe, der brutalen Atmosphäre des Wahlkampfs in einer Art Plebiszit, bei dem vor allem die nationale Botschaft zählte" und der hohen Wahlbeteiligung.

„Dies ist sicherlich ein großer Verlust für die gesamte Gemeinschaft, die mit der deutschen Minderheit verbunden ist", hieß es in der Stellungnahme.

„Trotz des Verlustes unseres Vertreters im polnischen Parlament sind wir zutiefst davon überzeugt, dass die Veränderung des Stimmenverhältnisses im Sejm eine Demokratisierung des sozialen Lebens, eine Verbesserung vieler Grundpfeiler des Staates und eine Rückkehr zu einem elementaren sozialen Dialog bringen wird", so der Bund der Deutschen Minderheit in Polen.

Wahlergebnisse in der Woiwodschaft Opole

Wie das Polnische Wahlkomitee PKW berichtete, erhielt bei den Wahlen zum Sejm in der Woiwodschaft Opole die KO-Liste die größte Unterstützung (33,59 Prozent). 31,26 Prozent stimmten für die PiS-Liste, 12,74 Prozent für den Dritten Weg, 7,24 Prozent für die Neue Linke, 6,49 Prozent für die Konföderation und 5,37 Prozent für die Deutsche Minderheit.


PAP, rmf24/ps