Die Exhumierungen erfolgen nach jahrelangen diplomatischen Gesprächen zwischen Warschau und Kiew. Seit 2017 hatte die ukrainische Seite archäologische Arbeiten zur Suche und Identifizierung polnischer Kriegsopfer auf ihrem Territorium weitgehend untersagt – als Reaktion auf den Abriss eines umstrittenen ukrainischen Denkmals in Polen. Das Verbot war ein zentraler Streitpunkt in den bilateralen Beziehungen.
Das Massaker von Puźniki ereignete sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1945. Eine Einheit der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) unter dem Kommando von Petro Chamczuk („Bystry“) tötete laut verschiedenen Quellen zwischen 50 und 120 polnische Zivilisten.
Weitere Exhumierungen sollen in den kommenden Monaten in anderen Orten folgen, etwa in Huta Pieniacka oder Ostrówki – Orte, an denen ebenfalls polnische Zivilisten während der Massaker in Wolhynien und Ostgalizien ums Leben kamen.
Die Exhumierungen sind Teil eines umfassenderen Projekts zur Suche nach polnischen Opfern des Massakers von Wolhynien. Ende November 2024 hoben die Außenminister Polens und der Ukraine, Radosław Sikorski und Andrij Sybiha, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz das seit 2017 geltende Moratorium für solche Untersuchungen auf.
Schätzungen zufolge wurden zwischen 1943 und 1945 in den ehemaligen polnischen Ostgebieten zwischen 60.000 und 150.000 Polen von der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) getötet. Einige Ukrainer bestreiten jedoch diese Zahlen und betonen, dass die UPA eher eine antisowjetische als eine antipolnische Organisation gewesen war.
PAP/jc