Der Einsatz amerikanischer Truppen in der Ukraine liegt weiterhin „auf dem Tisch“, falls Moskau keine glaubwürdigen Friedensgespräche führt, erklärte US-Vizepräsident J.D. Vance in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Zudem seien weitere Wirtschaftssanktionen denkbar.
Vance, der an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnimmt, trifft morgen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er unterstrich, dass die Ukraine ihre Unabhängigkeit bewahren müsse, ließ jedoch offen, welche Gebiete künftig unter Kiews Kontrolle stehen sollten.
Die US-Regierung setze, laut Vance, darauf, Russland durch wirtschaftliche und diplomatische Isolation unter Druck zu setzen. Besonders die wachsende Abhängigkeit Moskaus von China werde dabei als Hebel betrachtet. Laut Vance könnten die USA, abhängig vom Verlauf der Gespräche, ihre Verhandlungsposition flexibel anpassen.
Gemischte Signale aus den USA
Gleichzeitig erklärte Präsident Donald Trump, dass die Ukraine aktiv in mögliche Verhandlungen mit Russland eingebunden werde. Allerdings schlug er vor, Russland wieder in die G7 aufzunehmen und sprach sich gegen einen NATO-Beitritt der Ukraine aus, was in Europa für Unruhe sorgte.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth räumte bei einem NATO-Treffen in Brüssel ein, dass die Ukraine möglicherweise nicht alle von Russland besetzten Gebiete zurückgewinnen werde und ihre NATO-Mitgliedschaft derzeit nicht zur Debatte stehe.
Das Wall Street Journal wertet Vances Rede in München als wichtigen Test für die transatlantischen Beziehungen angesichts der globalen Spannungen und des anhaltenden Krieges in der Ukraine.
IAR/adn